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Emotionaler Abschied von Bergbahnen-Chef Silvio Schmid

Die jüngste Generalversammlung von Bergbahnen Graubünden war geprägt vom Abschied des langjährigen Präsidenten Silvio Schmid, dem CEO der Skiarena Andermatt-Sedrun. Zu seinem Nachfolger gewählt wurde Martin Hug, Mitglied der Geschäftsleitung der Weisse Arena Gruppe.

Südostschweiz
25.11.16 - 15:50 Uhr
Politik

Nach zehnjähriger Tätigkeit als Präsident der Branchenorganisation Bergbahnen Graubünden wurde Silvio Schmid in Sedrun mit viel Anerkennung und grossem Applaus verabschiedet.

Viel Lob für den abtretenden Chef

Geschäftsführer Marcus Gschwend würdigte Schmid als ebenso kompetenten wie menschlichen Vorgesetzten. Unter seiner Führung habe sich die Branchenorganisation prächtig entwickelt, sagte Gschwend. Schmid habe sich mit grossen Einsatz und praktisch rund um die Uhr für die Anliegen der Branche eingesetzt. Dabei sei dem scheidenden Präsidenten unter anderem seine bedeutende Stellung bei der Realisierung des Skigebietszusammenschlusses zwischen Sedrun und Andermatt zugute gekommen. Die in diesem Prozess gemachten Erfahrungen seien auch für die Bergbahnen Graubünden sehr wertvoll gewesen, so Gschwend.

 

Ohne Gegenstimme zu Schmids Nachfolger gewählt wurde Martin Hug, Mitglied der Geschäftsleitung der Weisse Arena Gruppe. Neu in den Vorstand gewählt wurde im übrigen Maurus Tomaschett, der Direktor der Sportbahnen Vals AG.

 

Klimawandel begegnen

 

An der Generalversammlung sei der Strukturwandel thematisiert worden, teilte der Verband weiter mit. Es brauche mehr Skitage, mehr Winter und Sommer, weniger Bürokratie und weniger Kosten.

 

Die Klimaerwärmung ist laut dem Verband "ein Fakt, dem die Bergbahnen mit emotionalen und wertschöpfungsstarken Ganzjahresangeboten am Berg begegnen" wollen. Die grossen Bergbahnen und Destinationen hätten sich mittlerweile gut positioniert, die kleinsten arbeiteten in Nischen.

 

Problematisch werde es für die mittleren Bergbahnen. Sie würden von den Regionen aus volkswirtschaftlichen Gründen gestützt, womit sich der Strukturwandel verzögere.

 

Bereit für den Winter

 

Dass die Branche weiter harte Zeiten durchmachen muss, verdeutlichen die Ertragszahlen. Der Transportertrag aller Bergbahnen im letzten Winter ist gemäss Monitoring erstmals unter 200 Millionen Franken gefallen. In den letzten sechs Jahren verzeichneten die Bahnen durchschnittliche Verluste in der Höhe von 15 Prozent des Transportumsatzes.

 

Trotzdem: Gemäss Verbandsangaben sind die Bergbahnen bereit für die kommende Wintersaison. Sieben Skigebiete seien bereits offen. Die Investitionen von über 100 Mio. Franken, darunter am Corvatsch, auf Klosters-Madrisa, in Arosa/Lenzerheide, durch die Davos Klosters Bergbahnen, die Weisse Arena sowie die Andermatt-Sedrun Sport zeigten, dass die Branche nicht zum Ballenberg des Mittellandes werden wolle. (dea)

 

Welche Ziele Martin Hug mit dem Verband erreichen will, erklärt er in «südostschweiz informiert» ab 18 Uhr stündlich wiederholt auf TV Südostschweiz.

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