Das falsche Idiom erwischt

Dreimal Ja in drei Sprachen: Ja, Si, Gie. Deutsch, Italienisch und … Sursilvan. Sursilvan? Ja, die erste Version des neuen Logos für eine Olympiakandidatur 2026 war gestern Mittag tatsächlich noch auf Sursilvan geschrieben. Etwas irritiert reagierte Projektmanager Simon Arbter von der Firma Mueller Consulting & Partner gestern Mittag auf die Frage, weswegen von den fünf rätoromanischen Idiomen und der Standardsprache Rumantsch Grischun ausgerechnet Sursilvan gewählt wurde. Immerhin ist St. Moritz nebst Flims/Laax auch ein potenzieller Austragungsort im rätoromanischen Sprachgebiet. Das Idiom des Oberengadins ist Puter, auch wenn ausgerechnet St.  Moritz die einzige rein deutschsprachige Engadiner Gemeinde ist.

Rasche Korrektur

Nach ein paar «Abklärungen» in der Zürcher Firma kam am frühen Nachmittag prompt die korrigierte Fassung des Logos: «Gea candidatura Olympia 2026» – auf Rumantsch Grischun. Von einem «Übersetzungsfehler», sprach Arbter danach auf Anfrage und bedankte sich noch rasch bei der «Südostschweiz» für den Hinweis.

_{Hier ist es «korrekt» - Ja in Rumantsch Grischun}

Standardsprache besser geeignet

Bleibt die Frage, wie schlimm es gewesen wäre, wenn das Logo tatsächlich auf Sursilvan statt auf Rumantsch Grischun erschienen wäre. Gemäss Andreas Gabriel, Pressesprecher der Lia Rumantscha, ist Olympia zwar keine rätoromanische Frage, betrifft aber den ganzen Kanton und damit auch die Rätoromanen. «Da sich die Botschaft an alle richtet, ist die Standardsprache sicher geeigneter als Sursilvan», meinte er gestern. Die Diskussion um Idiome sei in diesem Zusammenhang sekundär. «Es ist zu begrüssen, dass beim Logo das Rätoromanische integriert wurde», betonte Gabriel. Oftmals werde die vierte Landessprache nämlich schlicht vergessen.

#romanischgate #olympia pic.twitter.com/XmtKh4ZsJd

— GM Schmid (@gimmasworld) 16. November 2016

Und so beurteilt Somedia-Kommunikationsdesignerin Andrea Berry das neue Logo: