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Wachstumsprognose für Schweiz reduziert

Die Konjunkturforscher von Créa nehmen für das laufende und das nächste Jahr ihre Prognosen für die Schweiz zurück: Für 2016 von 1,2 Prozent im letzten November auf nun 1,1 Prozent und noch deutlicher für 2017 von zuvor 1,8 Prozent auf 1,2 Prozent.

Südostschweiz
25.05.16 - 09:33 Uhr
La Quotidiana

Diese weniger günstigen Prognosen begründen die Konjunkurforscher in Lausanne mit der internationalen Entwicklung. Im internationalen Handel das durchschnittliche Wachstum sei seit 2000 deutlich unterschritten worden, teilte Créa am Mittwoch mit. Die negative Tendenz aus dem Jahr 2015 habe sich ins erste Quartal 2016 verlängert, in dem die globalen Exporte um rund 8 Prozent geschrumpft sind.

Als noch grösseres Problem werteten die Ökonomen die stark gesunkenen Rohmaterialpreise. Zusätzlich zur globalen Nachfrageschwäche belasteten die gesunkenen Rohstoffpreise vor allem die Schwellenländer. Darin sehen die Ökonomen den Grund, dass das globale Wirtschaftswachstum gedämpft bleiben dürfte.

Als Beispiel führt Créa China an, das in seinem Transformationsprozess den Dienstleistungssektor aufwerte. Deshalb werde der produzierende Sektor weiter schrumpfen. Es fehle an weltweiten Wachstumslokomotiven, weil auch Japan zwischen Rezession und Wachstum schwanke und zudem die US-Wirtschaft wie auch Europa langsamer wachsen.

Vor diesem Hintergrund werden die Schweizer Exporte schwächeln. Deshalb erwarten die Créa-Ökonomen für 2016 eine Zunahme der realen Exporte um gerade mal 0,9 Prozent. Erst für 2017 prognostizieren sie ein kräftiges Plus von 5,9 Prozent.

Entsprechend erwarten die Konjunkturforscher für 2016 eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent und für 2017 gar von 4 Prozent. Auch die durchschnittlichen Konsumentenpreise werden laut Créa 2016 mit einem Minus von 0,7 Prozent weiterhin rückläufig sein.

Erst für 2018 gehen die Créa-Ökonomen von einem stabilen Wachstum des realen BIP von 2,1 Prozent aus. Dies bei einem Wachstum der Exporte von 5,4 Prozent, einer kleinen Inflation von 0,2 Prozent und einer nach wie vor vergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit von 4 Prozent.

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