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Der Schandfleck soll weichen

Dem Areal der ehemaligen Grosssägerei in Domat/Ems soll wieder Leben eingehaucht werden. Der Kanton plant auf dem ungenutzten Gebiet eine «hochstehende Industriezone von nationaler Bedeutung».

Südostschweiz
21.10.15 - 17:42 Uhr
La Quotidiana

Nach dem Konkurs der Grosssägerei Mayr-Melnhof und fünf Jahren Stillstand, kommt Bewegung in die Emser Industriebrache. Der Kanton Graubünden will das Gebiet zu einer «hochstehenden Industriezone von nationaler Bedeutung» machen und hat die Baurechte erworben, wie er am Mittwoch mitteilte.

Hamilton will investieren

Der Kanton kaufte die Baurechte von der aktuellen Besitzerin, der Pfeifer-Gruppe, für 10,8 Millionen Franken. Warum der Kanton für die Baurechte fast neun Millionen Franken mehr zahlte, als Pfeifer vor vier Jahren, erklärte die Regierung noch nicht. Sie konnte aber bereits ein erstes Unternehmen vorstellen, das auf dem Areal ein neues Werk errichtet.

Die in Bonaduz ansässige Hamilton Plastics AG wolle auf dem Gebiet der Grosssägerei 25 Millionen Franken investieren und 100 Arbeitsplätze schaffen. Das Ziel des Kantons sei es, in den nächsten zehn Jahren Firmen anzusiedeln, die weitere 200 Stellen schaffen, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Die Regierung erhofft sich in dieser Zeit eine Wertschöpfung durch diese Unternehmen von 170 Millionen Franken und Steuereinnahmen von 14 Millionen Franken.

Idee der Sägerei bleibt bestehen

 

Nicht aufgeben will die Bündner Regierung die Idee einer Sägerei, die das Holz der Bündner Wälder vor Ort verarbeitet. Darum wurde eine Fläche von acht Hektaren für ein Sägewerk und die Holzweiterverarbeitung reserviert.

Die Pfeifer-Gruppe, welche das Baurecht dem Kanton verkauft hat, hat dabei als erstes Anrecht auf diese acht Hektaren. Der Kanton hat jedoch die Möglichkeit, die für das Sägewerk reservierte Fläche Unternehmen aus anderen Branchen zur Verfügung zu stellen, sobald das übrige Areal voll belegt ist.

Für die Erschliessung und Revitalisierung des Areals werden dem Kanton weitere Kosten entstehen - wie hoch diese ausfallen, ist aber noch offen. Die politische Gemeinde Domat Ems und die Bürgergemeinde als Grundstücksbesitzerin müssen jedoch keine Investitionen tätigen. (sda)

 

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