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Zehn Bündner KMUs wollen Familienfreundlichkeit steigern

Zehn Bündner klein- und mittelgrosse Unternehmen aus den Regionen Mittelbünden, Viamala und Surselva beteiligen sich am Projekt «Familienfreundlichkeit als Erfolgsfaktor». 

Südostschweiz
02.10.15 - 10:15 Uhr
La Quotidiana

Das Projekt ist, wie die regioViamala in einer Mitteilung schreibt, ein Nachfolgeprojekt des 2011 bis 2014 durchgeführten Projekts für Familienfreundlichkeit im Bündner Rheintal, von welchem neun klein und mittelgrosse Unternehmen (KMU) mit insgesamt 700 Mitarbeitenden profitierten. In das neue Projekt wurden zum ersten Mal auch Kleinbetriebe mit unter 20 Mitarbeitenden aufgenommen. Erneut sind sowohl Betriebe, die fast ausschliesslich Männer oder Frauen beschäftigen, als auch solche mit gemischten Teams dabei. Das Projekt wird, unterstützt von den Regionalentwicklungsstellen, durch die Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann des Kantons Graubünden und in Zusammenarbeit mit der Fachstelle «UND» (Familien- und Erwerbsarbeit für Männer und Frauen) durchgeführt.

Die Initianten erwähnen in ihrer Mitteilung den Wandel der Familienmodelle, der in den letzten 20 Jahren auch in Graubünden stattfand. Die überwiegende Zahl der Paarhaushalte mit Kindern würden heute ihren Lebensunterhalt gemeinsam bestreiten. Das traditionelle Familienmodell mit der Frau als Mutter und Hausfrau und mit dem Mann als Ernährer werde auch in Graubünden nur noch von rund 27 Prozent der Paare mit Vorschulkindern gelebt. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen. Stellensuchende müssten sich sich letztlich für gute Arbeitsbedingungen entscheiden. Betriebe, die auf Familienfreundlichkeit setzen, könnten dadurch profitieren.

Das Ziel des Projekts sei es desshalb, ein Bewusstsein für die «positiven wirtschaftlichen Aspekte von familienfreundlichen Arbeitsbedingungen» zu schaffen. Das Angebot familienfreundlicher Arbeitsbedingungen könne im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld für KMU und angesichts des Fachkräftemangels ein klarer Wettbewerbsvorteil sein. Die beteiligten KMU analysieren unter Anleitung ihre Arbeitsbedingungen in Bezug auf Familienfreundlichkeit, zudem entwickeln und testen sie individuelle Massnahmen. Sie können sich an Runden Tischen über ihre Erfolge und Herausforderungen austauschen und voneinander profitieren. Spannende Gespräche sind zu erwarten, wenn sich das Spital mit dem Holzbauer über Einsatzpläne, die Textilreinigung mit dem Ingenieurbüro über Teilzeitarbeit oder das Transportunternehmen mit dem Maschinenindustriebetrieb über Lohnmodelle unterhält. Bis 2017 dauert das Projekt, welches von Bund, Kanton und den Regionen finanziell getragen wird. (so)

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