Neuer Schwung für die Bahnverbindung Engadin-Vinschgau

Immer wieder ist in den vergangenen Jahrzehnten die Vision einer Bahnverbindung vom Engadin ins Vinschgau thematisiert worden. Heute befindet sich die Endstation der Rhätischen Bahn in Scuol. Die Idee einer direkten Bahnverbindung von der Schweiz ins Südtirol wird jetzt wieder aktuell. Das zeigte ein Treffen zwischen dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vergangene Woche in Brüssel. 

Laut einer Pressemeldung der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol hat Juncker dabei ein «besonderes Interesse» an diese Bahnverbindung gezeigt. Er habe empfohlen, umgehend einen entsprechenden Förderantrag an die EU zu stellen. 

Neuüberprüfung möglich

Aufseiten der Bündner Regierung hält sich die Begeisterung für dieses Projekt in Grenzen. Regierungsrat Mario Cavigelli verweist auf die Abklärungen, welche der Kanton Graubünden in den vergangenen Jahren im Rahmen zweier Interreg-Projekte gemacht hat.  Aufgrund der Kosten-Nutzen-Bewertung sei das Projekt Bahnverbindung Vinschgau als nicht prioritär eingestuft worden. «Wenn nun aber ein erheblicher Schwung vonseiten der EU spürbar wäre, würde der Kanton das Projekt mit Sicherheit noch einmal neu beurteilen», meinte Cavigelli. (fh)