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Holcim im ersten Halbjahr im Gegenwind

Der Zementkonzern Holcim hat im ersten Halbjahr vor seiner Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge weniger umgesetzt, aber unter dem Strich mehr verdient. Der Umsatz sank um 3,1 Prozent auf 8,646 Milliarden Franken.

Südostschweiz
29.07.15 - 07:53 Uhr
La Quotidiana

Der Reingewinn stieg derweil um 4,9 Prozent auf 690 Millionen Franken, wie der Schweizer Zementkonzern am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Der Anstieg ist dem Verkauf einer Beteiligung zu verdanken.

Denn operativ stand der Zementkonzern im Gegenwind. Die Zementvolumen seien in allen Regionen mit Ausnahme von Nordamerika und Lateinamerika rückläufig gewesen. In einigen Märkten sei die Nachfrage geringer gewesen als erwartet.

Zwar nahm der Absatz von Zuschlagsstoffen zu, dies aber überwiegend aufgrund einer Übernahme in Westdeutschland sowie dem soliden Wachstum in Grossbritannien und den USA. Die Transportbetonvolumen stiegen nur leicht an.

Weniger Betriebsgewinn

Der betriebliche EBITDA (Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen) schrumpfte um 7,8 Prozent auf 1,471 Milliarden Franken. Dabei schlugen die Kosten für die Fusion mit Lafarge mit 86 Millionen Franken zu Buche. Ohne diese Kosten wäre der betriebliche EBITDA um 3,7 Prozent gesunken. Das Ergebnis sei durch schlechtere Resultate in Europa, Asien und Ozeanien belastet worden, hiess weiter.

Damit hat Holcim die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Umsatz von 8,678 Milliarden Franken, einem betrieblichen EBITDA von 1,593 Milliarden Franken und einem Reingewinn von 805 Millionen Franken gerechnet.

Für das Gesamtjahr erwartet Holcim, dass sich die leichte Erholung der Weltwirtschaft fortsetze. Die Zementvolumen sollen in allen Konzernregionen mit Ausnahme von Europa und Afrika sowie dem Nahen Osten steigen.

Prognosen gesenkt

Die Prognosen korrigierte Holcim aber nach unten. Ohne Lafarge würde der Betriebsgewinn um 10 Prozent schlechter ausfallen als die ursprüngliche angestrebte Bandbreite von 2,7 Milliarden bis 2,9 Milliarden Franken. Dabei sind Fusionskosten nicht eingerechnet.

Allerdings sind die Aussichten für Holcim alleine nach dem erfolgreichen Abschluss der Fusion mit Lafarge nicht mehr relevant. Denn die Ergebnisse des fusionierten Konzerns LafargeHolcim würden von Verkäufen von Unternehmensteilen sowie Anlaufkosten für die Synergien beeinflusst, hiess es weiter.

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