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Die Notenbesten wollen noch weiter lernen

Am Mittwoch feierten 37 Absolventen der Pflegeschule Glarus ihren Abschluss. Die «Südostschweiz» hat mit drei Absolventinnen gesprochen, Laura Remini aus Mollis, Rebecca Spichtig aus Haslen und Heidi Mächler aus Engi.

Südostschweiz
25.06.15 - 12:46 Uhr
La Quotidiana

Frau Mächler, was war Ihre Motivation, mit 42 Jahren eine Ausbildung anzufangen?

Heidi Mächler: Meine Eltern waren der Meinung, Mädchen bräuchten keine Ausbildung. Also arbeitete ich in unserem landwirtschaftlichen Betrieb. Doch mir hat die ganze Zeit etwas gefehlt – auch wenn ich hie und da im Service gearbeitet habe. Als ich ein Jahr in der Notfallstation des Spitals gearbeitet habe, sind für mich dann viele Türen aufgegangen.

Was war die grösste Umstellung?

Meine Rolle als Lernende zu finden und mich als solche zu fühlen. Ich wusste nicht, was in mir steckt. Wir haben drei erwachsene Kinder und bewirtschaften einen Bauernhof.

Was war Ihre Lernstrategie?

Kommunikation. Viel über die Themen sprechen, viel fragen, zuhören und repetieren. In der Schule sowie in der Praxis war Aufmerksamkeit das Wichtigste. Mein festes Ziel war es, Fachfrau für Gesundheit zu werden. Weil mich der Mensch interessiert und es mir Freude macht, Menschen in ihrem Leben zu unterstützen. Nun hoffe ich auf einen Praktikumsplatz im Kantonsspital, an dem ich berufsbegleitend meine ­jetzige Ausbildung vertiefen kann.

Frau Rimini, haben Sie mit dieser Note gerechnet?

Laura Rimini: Nein, eigentlich habe ich mit höchstens einer 5 gerechnet. Das war auch mein Ziel.

Wie hat bei Ihnen das Lernen für die Abschlussprüfungen ausgesehen?

Am Anfang der Lehre bin ich dran gegangen. Mit der Zeit aber nahm ich es lockerer, denn vieles in der Theorie hat sich wiederholt. Für die Praxis habe ich intensiver gelernt.

Hat Ihre Freizeit darunter gelitten?

Schon ein wenig. Ich konnte während der Abschlussprüfungen weniger raus gehen. Doch man muss sich zwischendurch auch mal eine Pause gönnen, also habe ich nicht ganz auf meine Freunde verzichtet.

Was ist Ihnen in Ihren Praktika leicht gefallen?

Mich nach einer kurzen Anfangsphase in das jeweils neue Team zu integrieren. Schwerer war es da, nach einem Jahr den Praktikumsort zu wechseln, sich neu vorstellen und die neuen Leute kennenlernen.

Wie geht es jetzt weiter auf Ihrem beruflichen Weg?

Ich werde den Diplomgang Pflegefachfrau HF in Glarus in Angriff nehmen. Ich arbeite gerne im Gesundheitswesen.

Frau Spichtig, wie fühlen Sie sich mit so einem Zeugnis in der Hand?

Rebecca Spichtig: Super natürlich! Das war eine grosse Überraschung für mich.

Was war Ihr schönstes Erlebnis in den drei Jahren Ausbildung?

Jeder Tag war für mich eindrücklich. Ich habe eine geschützte Wohngruppe gesehen, die medizinische Abteilung des Spitals und ein Alters- und Pflegeheim.

Von was haben Sie in Ihren Praktika profitiert?

Da ich an unterschiedlichen Orte gearbeitet habe, habe ich auch dementsprechend viele verschiedene Erfahrungen machen dürfen. Ohne diese Erlebnisse, hätte ich nicht so gute Leistung erbringen können.

Wie machen Sie jetzt beruflich weiter?

Ich werde den Diplomgang Pflegefachfrau HF machen. Dann kann ich mehr Verantwortung tragen aktiv mit den Patienten Entscheidungen treffen. Das reizt mich weiter zu lernen.

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