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Jordan stellte sich Studierenden

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), hat sich am St. Gallen Symposium kritischen Fragen zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses gestellt. Ein Aufschieben des schwierigen Entscheids hätte die Probleme verschlimmert, erklärte Jordan einmal mehr.

Südostschweiz
08.05.15 - 19:25 Uhr
La Quotidiana

Der Mindestkurs von 1,20 Franken habe der Schweizer Wirtschaft dreieinhalb Jahre lang gut gedient. Die SNB habe ihn aber nicht länger aufrecht erhalten können, ohne die Bilanz in unverantwortlicher Weise aufzublähen, sagte Jordan am Freitag an der Universität St. Gallen.

Das SNB-Direktorium habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht. Er habe Respekt vor der schwierigen Situation der Schweizer Exportindustrie. Diese habe in der Vergangenheit in ähnlichen Situationen wiederholt grosse Anpassungsfähigkeit beweisen, zeigte sich Jordan zuversichtlich.

Die Frage eines Studenten, weshalb die SNB den Mindestkurs ohne Vorwarnung aufgegeben habe, beantwortete der SNB-Präsident sehr klar: Jedes Signal hätte zu einer Riesenspekulation geführt und wäre praktisch einer Aufgabe des Mindestkurses gleichgekommen.

Am 45. St. Gallen Symposium trafen sich am Donnerstag und Freitag 600 Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft und 200 Studierende aus über 50 Ländern. Mit dem Thema "Proudly Small" wollten sie deutlich machen, dass auch Kleine Grosses bewegen können.

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