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Auf die Etikette kommt es an!

Weinetiketten sind die Visitenkarte des Weins. Sie erzählen etwas über den Wein; das Alter, die Herkunft, die Traubensorte oder die Lage. Und Weinetiketten dienen als optische Lockmittel für den Verkauf.

Südostschweiz
25.11.16 - 18:03 Uhr

Oftmals hilft die Etikette auf einer Weinflasche bei der Auswahl unbekannter Weine in der Vinothek. Aus diesem Grund wird bei Blinddegustationen oft auch die Etikette nicht gezeigt. Denn Herkunft oder Produzent könnten das Urteil beeinflussen.

Weinetiketten verändern sich auch immer mal wieder. Beispiele:

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Das Weingut Thomas Marugg in Fläsch hat von 1980 bis 1995 mit der Etikette links gearbeitet. 1996 wurde sie von der mittleren Etikette abgelöst, wobei der Kern übernommen wurde. Und 2009 kam die aktuellste Etikette. Dabei wurde der Torkel, die Weinpresse, von der Vorgängeretikette übernommen.

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Auch bei der Etikette für den Malanser Pinot Noir des Bündner Weinhändlers und Weinmachers Von Salis aus Landquart ist gut ersichtlich, wie sich diese im Design weiter entwickelt haben. «Wein Einfach Fein» und «Wein Einfach Offen» kamen nach dem Relaunch in einer limitierten Auflage auf den Markt.

Die Brandingagentur Process schreibt dazu: Schlicht und modern wie die Weine sind auch die Produktidentitäten und Namen. Das Spiel in der Typografie mit unterschiedlichen Schriftschnitten symbolisiert die Mischung der Trauben und die Streifen die Erdschichten auf welchen die Trauben wachsen. Ab nächstem Jahr wird Von Salis das Design des kompletten Sortiments auffrischen.

Gesetzliche Vorgaben

Eine Etikette muss einerseits und sollte andererseits gewisse Hinweise über den Wein in der Flasche enthalten. Genügte früher eine Etikette pro Flasche, so sind heute oft zwei Etiketten zu finden, eine Haupt- und eine Rückenetikette. Dies, weil laut dem Bündner Rebbaukommissär Hans Jüstrich immer mehr Informationen für den Konsumenten aufgeführt werden müssen. Ein Auszug aus den Grundregeln im Kanton Zürich:

  • Alle für die Kennzeichnung von Lebensmitteln vorgeschriebenen Angaben müssen an gut sichtbarer Stelle in leicht lesbarer und unverwischbarer Schrift angebracht werden und mindestens in einer Amtssprache abgefasst sein.
  • Die obligatorischen Angaben (mit Ausnahme der Los- und Allergenangabe) müssen im gleichen Sichtfeld angebracht werden.
  • Die Angaben auf der Etikette dürfen nicht täuschend sein. Insbesondere sind Gesundheitsanpreisungen bei alkoholischen Getränken vollständig verboten.

 

Auf die Etikette gehören Markenname/Produzent, Jahrgang, Rebsorte, Region, Alkoholgehalt und Füllmenge (siehe Muster). Die Regeln dazu sind allerdings je nach Land recht unterschiedlich.

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Spezialitäten

Eine Weinetikette zu lesen, ist nicht immer ganz einfach. Hier ein paar Beispiele:

  • «Reserva» kann bedeuten, dass der Wein in einem Fass gelagert wurde. Oder dass man für die Produktion die besten Trauben verwendet hat.
  • Es gibt auch Fantasienamen wie «Fendant» (= Chasselas) oder «Salvagnin» (Pinot Noir, möglicherweise mit einem Gamay-Anteil).
  • Auszeichnungen wie «DOCG», «AC» oder «AOC» weisen darauf hin, dass in einer bestimmten Weinregion nach bestimmten Vorgaben gearbeitet wurde. Manchmal findet man aber auf Topweinen keine dieser Angaben.

Natürlich gibt es aber auch spezielle Etiketten, die man für spezielle Anlässe ehrstellen lassen kann:

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Und dann gibt es heute auch Apps mit denen man Weinetiketten scannen und anschliessend eine Menge über den Wein erfahren kann.

 

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Die App Vivino-Wein-Scanner.

Weinwochen auf suedostschweiz.ch
Es ist Herbst und die Traubenernte ist abgeschlossen. Wir nehmen dies zum Anlass und tauchen zwei Monate lang in die Welt des Weines ein. Hier geht es zu allen Artikeln.
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