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Zwei Hinterbliebene auf der Suche nach ihrem Alltag

Ein Verkehrsunfall vor bald einem Jahr bei Eschenbach entriss einem Vater seinen Sohn beziehungsweise der Schwester ihren Bruder. Die Angehörigen erinnern sich.

Südostschweiz
22.11.14 - 20:30 Uhr

Eschenbach. – Am 14. Dezember jährt sich zum ersten Mal der Tod eines jungen Mannes aus Eschenbach. Dieser war bei einem Verkehrsunfall in Wagen getötet worden. Sinnlos. Brutal. Unfassbar. Eine Lenkerin – ebenfalls aus Eschenbach – war wegen eines Sekundenschlafs auf die Gegenfahrbahn geraten. Sie hatte einen Tag nach einer Weihnachtsfeier einen Alkoholwert von rund 0,7 Promille im Blut.

Dieser kurze Augenblick, in welchem die Unfallverursacherin einnickte, veränderte das Leben der Angehörigen auf einen Schlag. Ihr Alltag wurde ausgelöscht. In Sekunden. Die «Schweiz am Sonntag» konnte mit dem Vater und der Schwester des Getöteten sprechen. Sie erzählen, wie sie mit dem Verlust, der Trauer und dem Schmerz umgehen. Während Schlagzeilen von neuen verdrängt werden, ist für die Angehörigen der Trauerprozess noch nicht abgeschlossen. Das wird er nie sein.

Kritisches Lebensereignis

Dabei gehen die beiden unterschiedliche Wege: Während der Vater sehr offen und proaktiv über dieses unfassbare Ereignis spricht und es ihm heute «eigentlich gut geht»; wurde die Schwester komplett aus der Bahn geworfen. Sie wollte nur noch schlafen, musste in psychiatrische Behandlung. Und sie hat ihren Job verloren.

Ein solches Unfallereignis mit Todesfolgen sei für alle Beteiligten ein sehr schwerwiegendes kritisches Lebensereignis, welches bisweilen lebenslänglich präge, erklärt der Psychologe Felix Hof im Interview. (snu)

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