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Zwei Bündner Jungpolitiker verurteilt

Der Präsident der Juso Graubünden, Lukas Horrer, und der Davoser SP-Grossrat Sascha Müller sind wegen Beschädigung eines Wahlplakats der Bündner SVP verurteilt worden. Die Bündner Staatsanwaltschaft verknurrte sie zu einer Busse von je 100 Franken und zur Übernahme der Verfahrenskosten.

Südostschweiz
05.12.11 - 18:00 Uhr

Chur. – Der 21-jährige Lukas Horrer und der 23-jährige Sascha Müller hatten am 15. September in der Churer Bahnhofunterführung nach einer durchzechten Nacht einen Fetzen aus einem SVP-Plakat für die Nationalratswahlen gerissen und den abgerissenen Fetzen mit einem Feuerzeug angezündet. Prompt waren sie von der Polizei erwischt worden («suedostschweiz.ch» berichtete).

Verurteilung per Strafbefehl

Die SP-Jungpolitiker entschuldigten sich danach. Sie hätten sich in einem ziemlich alkoholisierten Zustand befunden, schrieben sie der SVP Graubünden. Diese gab sich mit der Entschuldigung aber nicht zufrieden und erstattete Strafanzeige. Es handle sich um einen Straftatbestand, der grundsätzlich geahndet werden müsse.

Nun teilte die Geschäftsleitung der SVP Graubünden am Montag die Verurteilung der beiden Jungpolitiker per Strafbefehl mit. Im Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Graubünden heisst es, die beiden Jungpolitiker seien der geringfügigen Sachbeschädigung schuldig.

Bei Nichtbezahlung ein Tag Gefängnis

Bei Nichtbezahlung der Busse von 100 Franken tritt an Stelle der Busse eine Ersatzfreiheitsstrafe von einem Tag. Die Kosten des Verfahrens werden den Beschuldigten auferlegt. Demgemäss haben beide – inklusive der Busse – je 430 Franken zu bezahlen.

Es sei gut zu wissen, dass solche Vandalenakte nicht toleriert würden, heisst es im Communiqué der SVP Graubünden. Gleichzeitig bedauerte sie, dass in den anderen, gleichgearteten Fällen mit einer Schadensumme von mehreren tausend Franken die polizeilichen Untersuchungen noch nicht zum Erfolg geführt hätten.

Faire Wahlen sicherstellen

Auch hier gehe es nicht in erster Linie um den finanziellen Schaden, sondern darum, in Zukunft faire Wahlen sicherzustellen.

Im ganzen Kanton Graubünden waren flächendeckend SVP-Werbemittel zerstört, gestohlen oder verunstaltet worden. Kreisparteien sowie einzelne Kandidatinnen und Kandidaten für den Nationalrat hatten deswegen in Davos, Trin und Churwalden Anzeigen gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung eingereicht.

Von solchen Vandalenakten sind jeweils vor Wahlen im ganzen Land praktisch alle Parteien betroffen. (sda)

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