×

Wolfkonzept hat einen schweren Stand

Das neue Wolfkonzept will die Bejagung des Wolfes bei gesichertem Bestand erlauben. Bei Tierschützer und Schafhaltern fällt das Konzept durch.

Südostschweiz
02.09.14 - 12:30 Uhr

Chur. – Der Bündnerische Schafzuchtverband bezeichnet den bundesrätlichen Entwurf des Wolfkonzeptes für inakzeptabel, weil aufgrund der komplizierten Verfahren eine Regulation des Wolfes fast gänzlich verhindert werde und den Kantonen mit der Bildung von Grossraubtierkompartimenten zudem Kompetenzen weggenommen würden. Sie fordern, dass schadenstiftende Wölfe in jedem Fall abzuschiessen seien, zumal der Wolf keine vom Aussterben bedrohte Tierart sei.

Umstrittene Bejagung

Pro Natura und der WWF können akzeptieren, dass der Wolfbestand in der Schweiz künftig reguliert werden soll. Regulierungsabschüsse kommen für sie aber nur in Frage, «wenn es überlebensfähige Bestände gibt, was heute noch nicht der Fall» sei. Das neue Konzept lässt diesbezüglich gemäss Pro Natura und WWF zu viel Interpretationspielraum zu.

Die Gruppe Wolf Schweiz glaubt, dass eine Bejagung des Wolfes weder Schaf noch Wolf nütze. Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern, in denen Grossraubtiere regulär gejagt werden, zeigten, dass sich damit Schäden an Nutztieren nicht verhindern liessen. Dazu würde sich einzig der Herdenschutz eignen. Die Vernehmlassung des Wolfkonzepts läuft noch bis am 5. September. (bcm)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR