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Wenn die Kurgäste fliehen, und Frauen nicht Jammern

Ein trauriges Ereignis jährt sich an diesem Wochenende. Am 27. Juli 1914 eröffnen die Serben die Feindseligkeiten gegen die österreichisch-ungarische Monarchie. Am nächsten Tag folgte die Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an Serbien. Die ganze Welt verfolgte gespannt denn Verlauf eines Krieges, der in einen Weltkrieg und in den ersten modernen Krieg mit zehn Millionen toten Soldaten mündete.

Südostschweiz
26.07.14 - 20:00 Uhr

Glarus. – Die «Glarner Nachrichten» berichteten vor 100 Jahren genaustens über die Ereignisse im Ausland. Doch auch das Glarnerland blieb davon nicht unberührt. Die Glarner Touristen und Kurgäste verliessen bei Kriegsausbruch fluchtartig das Glarnerland: «In Gast und Kurhäusern macht sich die gegenwärtige politische Krise höchst unangenehm bemerkbar», schrieben die «Glarner Nachrichten» am 28. Juli 1914. «Deutsche Familien, welche Zimmer bestellt haben, bleiben fern. Die eingetroffenen ausländischen Kuranten reisen teilweise aus Besorgnis der kommenden Ereignisse vorzeitig ab.»

«Ruhig Blut!»

Doch nicht nur das Touristenwesen war in Aufruhr. Ein Ansturm auf die Banken und Lebensmittelgeschäfte begann. Die Männer nahmen ihr Geld vom Konto, und die Hausfrauen kauften die Geschäfte leer. Die «Glarner Nachrichten» mahnten: «Ruhig Blut!». (vp)

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