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Weniger Gitter und Gurte in Pflegeheimen sind möglich

Der Einsatz von Bettgittern und Gurten am Stuhl oder im Bett bei der Pflege lässt sich unter anderem mit Hilfe einer speziellen Schulung der Betreuer reduzieren. Dies ergab eine gemeinsame Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Hamburg und Witten/Herdecke.

Südostschweiz
31.05.12 - 11:50 Uhr

Zürich. – Für die in der Fachzeitschrift «Journal of the American Medical Association (Jama)» veröffentlichte Untersuchung wurden per Zufallsverfahren 18 Pflegeheime einer Interventionsgruppe und 18 Heime einer Kontrollgruppe zugeteilt. In der Interventionsgruppe schulten die Forscher alle Pflegekräfte nach einer neuen Leitlinie, nach der sogenannte Freiheitseinschränkende Massnahmen (FEM) möglichst vermieden werden sollten.

Ausserdem wurden spezielle FEM-Beauftragte benannt und Informationsmaterialien für Bewohner, Angehörige, gesetzliche Betreuer und Pflegekräfte bereitgestellt. Die Kontrollgruppe hingegen erhielt nur eine kurze schriftliche und mündliche Information über FEM.

Ethisch umstritten

Die Untersuchung zog sich über einen Zeitraum von sechs Monaten. In dieser Zeit verringerte sich die Zahl der mit FEM versehenen Bewohner in den Interventionsheimen von 31,5 auf 22,6 Prozent – ohne dass die Zahl der Stürze oder sturzbedingter Verletzungen zunahm. In der Kontrollgruppe blieb die Zahl der FEM nahezu unverändert.

Freiheitseinschränkende Massnahmen sind ethisch umstritten und gesetzlich als letztes Mittel der Wahl vorgesehen. Ausgangspunkt der Untersuchung der Forschergruppe war die Tatsache, dass manche Pflegeeinrichtungen mit sehr wenigen entsprechenden Massnahmen auskommen, andere dagegen sie bei vergleichbaren Voraussetzungen deutlich mehr benutzen. (dapd)

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