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Vorsicht walten lassen bei Verschreibung von Medikamenten

Das Risiko, ein blutendes Magen- oder Darmgeschwür zu bekommen, ist bei Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) deutlich höher als bei Gesunden.

Südostschweiz
28.06.12 - 15:00 Uhr

Zürich. – Die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) machen jetzt auf eine Studie taiwanischer Forscher aufmerksam, in der wichtige Risikofaktoren identifiziert werden. Die Untersuchung zeige, dass eine COPD-Erkrankung an sich schon einen Risikofaktor für eine Blutung der Geschwüre darstelle, sagt DGP-Präsident Heinrich Worth.

Als Risikofaktoren ausgeschlossen

Das erhöhte Risiko wird oft in Verbindung gebracht mit den Medikamenten, die COPD-Patienten verschrieben werden. Die Wissenschaftler der Universität von Taipeh benannten nach Auswertung der Daten von mehr als 30 000 COPD-Patienten und einer etwa ebenso viel Probanden umfassenden Kontrollgruppe nun folgende Risikofaktoren: Ein Alter über 65 Jahre, männlich, Bluthochdruck, Diabetes, Herzschwäche, hatten bereits Magen- oder Darmgeschwüre, chronische Nierenerkrankung und die Einnahme nicht-steroidaler antientzündlicher Medikamente. Steroide, Acetylsalicylsäure und andere vergleichbare Medikamente, die eine Verklumpung der Blutplättchen verhindern, wurden als Risikofaktoren ausgeschlossen.

Noch keine Empfehlung

«Nicht-steroidale antientzündliche Medikamente scheinen also mit einem besonders hohen Risiko behaftet zu sein. Wir Lungenärzte können und wollen aber noch keine Empfehlung aussprechen – nur die, dass das Verschreiben von Medikamenten für COPD-Patienten, die unter einem Magen- oder Zwölffingerdarm-Geschwür leiden, mit besonderer Vorsicht und Überlegung geschehen sollte», betont Worth. (dapd)

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