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Viele Junge bei Galapagos-Schildkröten

Die Galapagos-Schildkröten im Zoo Zürich verschwenden keine Zeit: Dieses Jahr sind 16 Junge geschlüpft - seit 1995 sind es nun 81. Und am 30. November hat Weibchen Nigrita wieder Eier abgelegt und im Sand der Anlage vergraben.

Südostschweiz
17.12.14 - 14:28 Uhr

Zürich. – Noch während des Medienanlasses am Mittwoch überkommt den Riesen Jumbo erneut ein Sehnen. Seitlich hievt er sich auf Nigrita. Sie zieht den Kopf ein und hält still. Im Zeitlupentempo schiebt sich der rund 210 Kilo schwere Riese in Position, die mächtigen Beine auf Nigritas vergleichsweise zierlichen Panzer abgestützt.

Aber er ist zu langsam. Bevor es zur Paarung kommt, hat Nigrita die Nase voll. Sie dreht ab und geht weg, indem sie Jumbo noch ein Stück mitschleppt. Der lässt sich schliesslich zu Boden gleiten und stapft davon.

Die Eier legt Nigrita meist in der Nacht ab, wie Kurator Samuel Furrer sagte. Sobald Reviertierpfleger Jürg Rohner am Verhalten des Weibchens erkennt, dass die Ablage bevorsteht, wird eine Nachtkamera in Betrieb genommen.

Das Weibchen buddelt ein Loch in den Sand, legt sorgfältig die Eier darin ab und schaufelt dann das Ganze so umsichtig zu, dass am Morgen nichts auf eine Eiablage hinweist. Dank den Kameraaufnahmen wissen die Tierpfleger aber, wo der Nachwuchs liegt. Die Eier werden ausgegraben - was Nigrita überhaupt nicht kümmert - und in den Brutkasten gelegt.

Nagellack für die Kleinen

Die Jungen verbringen die ersten Lebensjahre in einem abgetrennten Teil der Anlage, Sicherheitshalber: Es wäre tödlich, von den riesigen Erwachsenen «überfahren» zu werden.

Die diesjährigen Kleinen sind grade mal rund zehn Zentimeter lang. Jedes erhält an einer bestimmten Stelle seines Pänzerchens mit rotem Nagellack eine Markierung. Sie dient der Identifizierung, wie Furrer erklärt.

Der Zürcher Kurator führt auch das europäische Zuchtbuch für die Galapagos-Schildkröten. Aktuell werden darin 88 Tiere in 15 Institutionen geführt. In der Zürcher Galapagos-Anlage wohnen zurzeit zwei Gäste auf Durchreise: Es sind zwei Weibchen aus Privathaltungen, wie Reviertierpfleger Rohner sagt. Sie reisen demnächst in den Zoo von Karlsruhe. (sda)

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