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Vals hält Karfreitagstradition hoch

Sie ist ein uralter Brauch in Vals; seit 1890 gibt es sie in der heutigen Form: die Prozession am Karfreitag. Ein besonderer Tag auch für den Valser Paramentenverein, der vor genau 100 Jahren gegründet wurde.

Südostschweiz
18.04.14 - 23:22 Uhr

Vals. – Sie beginnt um 15 Uhr nach der Karfreitagsliturgie und führt in rund einer Dreiviertelstunde durch das Dorf und zurück zur Kirche St. Peter und Paul: die traditionelle Valser Karfreitagsprozession. Auch dieses Jahr haben dabei wieder rund 50 Schulkinder und Erwachsene mit grossem Aufwand an Kostümen und Utensilien die Leidensgeschichte Jesu dargestellt.

Schweisstuch und Totenkopf

Die Dramaturgie der Prozession ähnelt jener eines Beerdigungszuges, wie auch Trudi Gartmann-Illien, Präsidentin des Paramenten-Vereins Vals, erklärt: Unter anderem werden eine Totenfahne, eine Figur der trauernden Muttergottes und 25 aus Holz geschnitzte Passionssymbole auf hohen Stangen mitgetragen. Eine Darstellerin der Veronika hält das Schweisstuch in Händen, eine als Maria Magdalena gewandete Frau einen Totenkopf, der Kirchgemeindevorstand hat einen Sarg mit der Jesusfigur geschultert. Zum Spiel der Tambouren ziehen die Gläubigen mit Pfarrer und Ministranten stillschweigend die Prozessionsroute entlang.

Verein pflegt die liturgischen Textilien

Die noch heute verwendeten Utensilien für die Prozession wurden gemäss Gartmann-Illien im Jahr 1890 von der Kirchgemeinde erworben, seither sind sie in Gebrauch geblieben. Die Tradition dürfte aber in Tat und Wahrheit noch viel älter sein.

Natürlich gehören zur Prozession auch kostbare liturgische Textilien, die so genannten Paramente. Um diese Gewänder, Fahnen und anderen Stoffe kümmert sich seit mittlerweile genau 100 Jahren der von Gartmann-Illien präsidierte Verein. Welche Bedeutung er heute noch hat und was er im Jubiläumsjahr 2014 alles plant, haben der Vereinsvorstand und Pfarrer Matthias Andreas Hauser der «Schweiz am Sonntag» verraten. (jfp)

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