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Vals: Bauland dank Hochwasserschutz?

Die Gemeinde Vals hat zwischen Poststrasse und Valserrhein eine Planungszone erlassen. Dank besserem Hochwasserschutz soll zusätzliches Bauland gesichert werden.

Südostschweiz
18.07.13 - 09:05 Uhr

Vals.– Auf 1,5 des 8,2 Hektaren Land in der Planungszone darf heute nicht gebaut werden. Zu gross ist die Gefahr, dass der Valserrhein bei extremem Hochwasser so sehr über die Ufer tritt, dass er dort Gebäude zerstören könnte. Was aus Sicht der Gemeinde umso mehr zu bedauern ist, als dieser Boden im Gebiet «Im Boda» zum raren ebenerdigen zählt.

Der Gemeinderat hat dieses Frühjahr eine Studie in Auftrag gegeben, die aufzeigen soll, ob und wo dank mehr Hochwasserschutz das Bauverbot aufgehoben werden könnte. Ergebnisse vorliegen sollen Ende Jahr, wie Bauchef und Vizepräsident Daniel Berni auf Anfrage erklärte. Dann werde auch einzuschätzen sein, ob entsprechende Massnahmen überhaupt finanziell tragbar wären.

Wichtige Betriebe als mögliche Nutzer

Die Planungszone schaffe die Voraussetzung für die Erarbeitung eines optimalen Konzepts für die möglichen künftigen Nutzungen, teilte die Gemeinde mit. Zwar gibt es laut den Behörden noch keine konkreten Pläne, doch zählen neben privaten Eigentümern auch zwei der wichtigsten Betriebe zu den möglichen Nutzern. Auf Land in der Planungszone wären die Mineralquellen angewiesen, wollten sie ihren Betrieb erweitern, und die Thermalbad AG hat im Mai dieses Jahres ein gut 2600 Quadratmeter grosses Grundstück im fraglichen Gebiet erworben.

Mehr Schutz vor Hochwasser wird es dank des Ausbaus der Kraftwerke Zervreila geben. Wird die Überleitung ins Lugnez gebaut, verpflichten sich die Kraftwerke, im Stausee mehr Rückhalteraum bereitzustellen, um die Überschwemmungsgefahr zu mindern. Neben der Beurteilung dieses Effekts soll die Studie auch zeigen, ob Bauplätze aufgeschüttet werden könnten, um sie sicher zu machen, wie Gemeindeschreiber Reto Jörger erläuterte. Schliesslich sei auch die Erhöhung der bestehen Verbauungen eine Option.

«Die Denkpause», für die der Erlass der Planungszone sorge, brauche es, um die Interessen aller Beteiligten auf einen Nenner zu bringen, sagte Jörger. Allfällige Ortsplanungsrevisionen und Arealplanungen werden frühestens in zwei Jahren spruchreif. (han)

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