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«Sucht und Alter» – zwei Tabuthemen

Was kann man tun, wenn Menschen im hohen Alter mit Suchtproblemen zu kämpfen haben? Die Stiftung Bündner Suchthilfe hat sich in ihrem Suchtreport mit diesem «Tabu-Thema» befasst.

Südostschweiz
02.05.12 - 16:26 Uhr

Chur. – Die Stiftung Bündner Suchthilfe (SBS) hat am Mittwoch in den neuen Räumlichkeiten der Alterssiedlung Bodmer in Chur ihren aktuellen Suchtreport zum Thema «Sucht und Alter» vorgestellt.

Regierungsrat Hansjörg Trachsel sagte gegenüber den Medien: «Das Aufarbeiten des Themas soll nicht zeigen, dass das Problem Sucht bei älteren Menschen besonders gross ist, sondern nur, dass es auch bei ihnen existiert.»

Medikamentenmissbrauch mit hohen Dunkelziffern

SBS-Geschäftsführer Sebastian Kirsch wies darauf hin, dass in der Schweiz rund 73 000 Menschen über 65 Jahre zu viel Alkohol trinken – Tendenz steigend.

Aber nicht einmal die Alkoholsucht ist das grösste Problem. «Bei Umfragen wurde festgestellt, dass die Dunkelziffer von Medikamenten-Süchtigen weitaus höher liegt», so Kirsch. Eine wichtige Voraussetzung, um im Rentenalter keiner Sucht zu verfallen, sei das soziale Umfeld. «Wer alleine lebt und sich oft in den eigenen vier Wänden aufhält, neigt schneller zu einer Sucht», erklärte Kirsch. (isi)

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