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St. Gallen als Gastkanton am Sechseläuten

Eine grün-weisse Invasion aus dem Osten erwartet das diesjährige Zürcher Sechseläuten vom 12. bis 15. April. Als Gastkanton schickt St. Gallen seine Kavallerie in die Limmatstadt, aber keine preussische, sondern eine freundnachbarliche und friedliche.

Südostschweiz
20.03.13 - 19:03 Uhr

Zürich. – «Züri iineh! d'St.Galler stönd scho z'Rapperswil»: Unter diesem Motto wollen die St. Gallerinnen und St. Galler das Sechseläuten aufmischen. Dahinter steckt allerdings keineswegs eine kriegerische Absicht.

St. Gallen werde sich einnehmend präsentieren, versicherten Vertreter des Organisationskomitees (OK) am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Es werde nicht gekämpft, sondern verführt mit kulturellen Leckerbissen und kulinarischen Genüssen, sagte der St. Galler OK-Präsiodent und Staatssekretär Canisius Braun.

Die Tradition der Gastkantone am Zürcher Sechseläuten geht auf die 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft zurück. Mit St. Gallen nimmt erstmals ein Kanton zum zweiten Mal am Traditionsanlass teil. Erstmals dabei waren die Ostschweizer 1992.

Die Anreise der St. Galler Delegation erfolgt am Freitag, 12. April, von Rapperswil aus per Ledischiff. Am späteren Nachmittag wird sie beim Bürkliplatz in Zürich mit einem Böller-Salut der Zunft zu den Drei Königen empfangen.

Mit an Bord sein wird auch ein mysteriöses St. Galler Ross mit vielen süssen Überraschungen, das am Montag, 15. April, beim Zug zum «Böögg»-Verbrennen seinen grossen Auftritt haben wird.

Schon von Beginn weg in Beschlag nehmen die St. Galler das Lindenhof-Areal in der Zürcher Altstadt. Während vier Tagen wird sich im Festzelt, an Ständen und der Festwirtschaft im Freien der Duft der original St.Galler Bratwurst und anderer kulinarischer Köstlichkeiten ausbreiten.

Zum festen Bestandteil des Sechseläuten gehört der Kinderumzug vom Sonntag, der nach einer leicht modifizierten Route im Vorjahr wieder auf der gewohnten Strecke zwischen Stadthausquai zum Kongresshaus führt. Unter dem Motto «Zürich im Wandel» zeigten über 3000 Kinder ihre Trachten und historischen Kostüme.

An der Spitze marschieren rund 250 Schülerinnen und Schüler aus dem St.Gallerland. Mit ihren selbst gestalteten Rössli-Kreationen wollen sie im Galopp «Züri iineh». Begleitet wird der Zug von über 30 Fuhrwerken und Kutschen, 80 Pferden und drei Kamelen aus dem Zürcher Zoo.

Traditionsgemäss laden die 26 Zürcher Zünfte Persönlichkeiten aus der Schweiz und dem Ausland als Ehrengäste zum Zürcher Frühlingsfest ein. Diese dürfen am Montag, 15. April, im Zug der Zünfte ihren jeweiligen Zünften voranmarschieren. Einfache Gäste haben dieses Privileg nicht; sie marschieren «im Rudel» mit.

Stark geprägt ist die diesjährige Ehrengäste-Liste von Politik und Wirtschaft. Die Landesregierung vertritt Bundespräsident Ueli Maurer. Mit dabei sind zudem die gesamte St. Galler Regierung sowie Ständerätin Karin M. Keller-Sutter.

Eine illustere Liste zusammengestellt hat die Zunft zur Zimmerleuten: Deren Zug führen der St.Galler Bischof Markus Büchel, Linda Fäh, Miss Schweiz 2009, und der Zürcher Milieu-Anwalt Valentin Landmann an.

Als Ehrengäste der Gesellschaft zu Fraumünster sind Ursula Keller, Quantenphysikerin und Professorin an der ETH Zürich, und Yvonne Schärli, Regierungsrätin des Kantons Luzern, eingeladen. Die Gesellschaft wird auch dieses Jahr wieder kurz vor dem Zug der Zünfte ihren eigenen Umzug durch die Strassen Zürichs durchführen.

Erst einmal - 2011 - durften die Frauen im offiziellen Zug der Zünfte mitmarschieren. Danach wurden sie von den männlich dominierten Zünften nicht wieder eingeladen. (sda)

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