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SGV schickt Dampfschiff in die Reparatur

Das Dampfschiff «Unterwalden» ist in der Werft zur Reparatur. Jetzt wird der Heizkessel für 200 000 Franken umgebaut und eine neue Isolation eingesetzt.

Südostschweiz
27.01.15 - 19:23 Uhr

Vierwaldstättersee. - Das Dampfschiff «Unterwalden» hatte in den letzten Jahren mehrere Male eine Panne mit einem Heizkessel. Jetzt ist klar, dass die dänische Firma Scandinavian Boiler Service die Kesselanlage auf der Unterwalden repariert. Kostenpunkt: 200 000 Franken. Ebenfalls betroffen vom defekten Heizkessel ist das Dampfschiff «Neuchâtel».

«Aus verschiedenen technischen und konstruktiven Gründen kam es im Fahrbetrieb bei beiden Kesselanlagen zu Schäden im Bereich der hinteren Wendekammer», schreibt die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) in einer Mitteilung. Die hintere Wendekammer ist für die Umlenkung der heissen Verbrennungsluft zuständig und kann mit einer Abgasleitung verglichen werden.

Trotz mehreren Reparaturen konnte bei beiden Schiffen kein befriedigendes Resultat erzielt werden. Daraus ergaben sich weitere Schiffsausfälle. Im Herbst 2014 musste die Firma Garioni Naval, die für die Reparatur verantwortlich war, Konkurs anmelden.

Nun hat eine Analyse ergeben, dass «die Konstruktion der Wendekammern abgeändert werden soll. Anstelle der bisher als Isolation verwendeten Schamott-Steine werden diese Kammern bei beiden Anlagen nach dem Umbau wassergekühlt sein», so die SGV.

Die Kosten werden von der SGV getragen. Die «Unterwalden» wird nach erfolgreichem Umbau ab Ende April auf dem Vierwaldstättersee wieder im Einsatz stehen, die «Neuchâtel» ab Ende Mai auf dem Neuenburger-, Murten- sowie Bielersee.

Das Dampfschiff Unterwalden wurde 1902 in Betrieb genommen. Es ist 62 Meter lang, 13,7 Meter breit (inklusive Radkästen) und fasst 700 Passagiere. Es ist das einzige Schweizer Schiff, das von Bug bis Heck unter Denkmalschutz steht.

Zwischen 2009 und 2011 wurde das Dampfschiff einer Totalsanierung unterzogen, der vierten insgesamt. Diese kostete rund 10 Millionen Franken. Im Mai 2011 wurde es wieder in Betrieb genommen, musste danach aber mehrmals zur Reparatur in die Werft. (rem/sda)

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