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Schnidrig: «Wenn nötig, entfernen wir Wölfe legal»

Der oberste Schweizer Wildhüter, Reinhard Schnidrig, glaubt trotz dem Abschuss in Tamins an das Wolfskonzept. Im Interview mit Radio Grischa sagt er aber auch, dass zehn Wölfe in einem Rudel gewöhnungsbedürftig seien.

Südostschweiz
09.01.14 - 14:21 Uhr

Chur. – Reinhard Schnidrig vom Bundesamt für Umwelt glaubt auch nach dem zweiten illegalen Wolfabschuss in der Schweiz nicht, dass das nationale Wolfskonzept versagt hat. Am Mittwoch wurde bekannt, dass in Tamins ein Tier aus dem zehnköpfigen Calanda-Rudel gewildert worden war («suedostschweiz.ch» berichtete).

Schnidrig sieht die Tat eher im Zusammenhang mit Emotionen: «Zehn Wölfe in einem Rudel sind gewöhnungsbedürftig. Die Bevölkerung nimmt die Tiere wahr und nicht alle können damit umgehen», so Schnidrig. Der oberste Schweizer Wildhüter glaubt, dass das gewilderte Tier ein Opfer der Rudelgrösse wurde. «Wir müssen in der Schweiz nach 100 Jahren ohne wieder lernen, mit Grossraubtieren umzugehen.»

Lob für die Bündner Behörden

Für Schnidrig gehören bei der Wiederansiedlung von Grossraubtieren Rückschläge zwar dazu. «Wenn aber ein Rudel zu gross ist und Tiere weggenommen werden müssen, dann machen wir das legal», sagt er weiter. Den Bündner Behörden stellt er für die Informationspolitik ein gutes Zeugnis aus.

Der gewilderte Wolf in Tamins ist der zweite belgte in der Schweiz. Am 25. November 1998 war im Wallis ein toter Wolf gefunden worden. (phw)

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