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Pflanzenschutzmittel können Parkinson auslösen

Offenbar können Pflanzenschutzmittel die Parkinson-Krankheit auslösen und verstärken. Forscher der Klinik für Neurologie in Dresden haben den Mechanismus entschlüsselt, mit dem das Insektizid Rotenon diese Wirkung entfaltet. Dabei spielten Nervenverbindungen zwischen Darm und Hirn eine wesentliche Rolle, heisst es in der Studie, die im Fachjournal «Nature Scientific Reports» veröffentlicht wurde.

Südostschweiz
11.12.12 - 10:00 Uhr

Zürich. – Etwa drei Prozent der Bevölkerung leiden an Parkinson. Die Krankheit schreitet schleichend voran und zeigt sich in starren Muskeln, einem maskenhaften Gesichtsausdruck und zitternden Händen. Nervenzellen in der sogenannten Substantia nigra des Mittelhirns sterben nach und nach ab. Verschiedene Studien haben auffallend deutlich gezeigt, dass Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten und dabei Pestiziden ausgesetzt sind, häufig an Parkinson erkranken.

Gefährliches Protein

Das Insektizid Rotenon verursacht, dass Nervenzellen im Darmtrakt das Protein Alpha-Synuclein ausschütten. Alpha-Synuclein wird über eine Verbindung zwischen Darm und Hirn von dessen Nervenzellen aufgenommen und zerstört diese. Wurde diese Verbindung bei Mäusen gezielt im Darmbereich durchtrennt, fand dieser Ablauf nicht mehr statt.

Das Alpha-Synuclein konnte die Nervenzellen im Mittelhirn nicht mehr erreichen und die Parkinson-ähnlichen Symptome blieben aus. «Wenn sich das auch bei Parkinson-Patienten bestätigt, dann haben wir einen wichtigen Schritt getan, um zukünftig neue Ansätze zur frühzeitigen Diagnose und Therapiestrategien gegen die Krankheit zu entwickeln», sagte Studienleiter Francisco Pan-Montojo. (dapd)

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