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Pferderennen und Polo bewegen sich auf dünem Eis

Der Obersee in Arosa und der St. Moritzersee werden von einer zu dünnen Eisschicht überdeckt. Die Organisatoren verschiedener Sportanlässe bangen – und hoffen auf eisig kalte Nächte.

Südostschweiz
06.01.12 - 07:30 Uhr

Von Stefanie Studer

Arosa/St. Moritz. – Ein zu milder Winterbeginn und zu intensive Schneefälle zum Jahreswechsel lassen Sportfreunde in Arosa, St. Moritz und Lenzerheide fürchten. Ihre Seen sind zwar gefroren, allerdings ist die Eisschicht zu dünn. In Arosa liegt laut Arosa Tourismus lediglich eine rund zwölf Zentimeter dicke Eisschicht auf dem Wasser. 30 Zentimeter müssten es sein. Auf der Eisschicht befinden sich 18 Zentimeter Neuschnee und darunter 36 Zentimeter «Pflotsch».

Die Pferderennen wurden nun um eine Woche auf die Sonntage 22. und 29. Januar verschoben. «Wir hoffen, dass der See noch gefriert», sagte Yvonne Wüthrich, Pressesprecherin von Arosa Tourismus, auf Anfrage des Onlineportals «suedostschweiz.ch». Falls dies nicht passiere, müssen die Rennen abgesagt werden. Dies wäre nicht zum ersten Mal der Fall. Bereits 2007, 2001 und 1998 habe die Eisschicht nicht gereicht.

Ebenfalls nicht wie geplant stattfinden kann der Swiss Snow Walk & Run am Samstag, dessen erste Etappe über den See führt. Dieser Teil führt nun um den See herum, wie Wüthrich erklärte. Und das Arosa  Ice ­Snow Football am 26. und 27. Januar wird auf die Kunsteisbahn verlegt.

«Sandwich-Eis» gefährdet Polo

Der St. Moritzersee liegt unter «Sandwich-Eis», wie Marco Caminada vom Bauamt St. Moritz sagte. Zwischen der nur etwa sechs Zentimeter dicken Eisschicht  und dem Grundeis auf der Seeoberfläche liege Wasser. Weil diese Eisdecke die Spaziergänger nicht zu tragen vermöge, könne der See nicht freigegeben werden.

Sorgen bereitet der St. Moritzersee vor allem den Veranstaltern des Polo World Cup von Ende Januar und des Pferderennens White Turf im Februar. Beide Veranstaltungen finden seit Jahren auf dem See statt. Damit die Anlässe auch in diesem Jahr über die Bühne gehen könnten, müsse die Eisdecke dicker werden, so Caminada. Die Veranstalter würden Druck ausüben, denn mit dem Warten auf das Eis verkürze sich ihre Vorbereitungszeit. Noch dürfte es reichen, damit sich eine dickere Eisschicht bilde. «Wir brauchen etwa fünf kalte Nächte», so  Caminada. Und von denen gäbe es im Engadin schliesslich einige.

Planoiras wurde verschoben

Auf dem Heidsee zeigt sich dasselbe Bild, wie die Lokalzeitung «Novitats» schreibt. Auch hier hat sich zwischen Eis und Grundeis Wasser angesammelt. Für die Teilnehmer des Planoiras ändert sich nichts, wie OK-Präsident Urs Baselgia auf Anfrage erklärte. Das Langlaufrennen führe bereits seit vier Jahren neben dem See entlang, weil dort die Langlaufloipe besser und mit Sicherheit jedes Jahr präpariert werden könne. «Wir hoffen trotzdem, dass der See nächste Woche genug Eis hat und für andere Langläufer und Spaziergänger freigegeben werden kann», so Baselgia.

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