Mögliche Hinweise auf Wölfe am Heinzenberg

Chur. – Wildhüter haben am Heinzenberg Spuren entdeckt, die nicht einwandfrei einem Tier zugeordnet werden können. «Es ist möglich, dass es sich dabei um Wolfsspuren handelte, doch die Abdrücke könnten auch von einem oder mehreren grossen Hunden stammen», sagt Georg Brosi, Bündner Jagdinspektor. Bisher wurden dem Amt für Jagd und Fischerei am Heinzenberg keine Sichtungen von Wölfen gemeldet. Auch konkrete Hinweise auf Risse von Beutetiere gibt es keine. «Ich kann die Anwesenheit von Wölfen am Heinzenberg deshalb weder bestätigen noch dementieren», sagt Brosi.

Es wäre nicht das erste Mal, dass am Heinzenberg die Anwesenheit von Wölfen festgestellt würde. Bisher handelte es sich dabei aber immer um Wölfe, die weiterzogen und sich nicht niederliessen.

Jungtiere verlassen das Rudel

Unweit vom Heinzenberg liegt das Calandamassiv, die Heimat des einzigen Wolfsrudels der Schweiz. Experten rechnen über kurz oder lang mit der Abkehr der Jungtiere vom Rudel. Abwanderungen Richtung Heinzenberg bezeichnet Brosi in diesem Zusammenhang als «gut denkbar». Der Rhein, die Kantonsstrasse und die RhB-Bahnlinie zwischen den beiden Gebieten würden für den Wolf kein Hindernis darstellen. «Ein Wolf würde des Nachts ganz einfach die Brücke benutzen», sagt Brosi.

Dem Wolfsrudel am Calanda gehören acht Tiere an. Das Amt für Jagd und Fischerei sammelt im Rahmen eines Monitorings immer noch regelmässig Kot- und Haarproben der Tiere und schickt diese zur Überprüfung an die Universität Lausanne. Bisher konnten auf diesem Weg sechs Tiere individuell einwandfrei bestimmt werden. Bei allen Tieren handelt es sich gemäss Brosi um Wölfe italienischer Abstammung. (bcm)