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Mobilmachung gegen den Wolf

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete macht gegen die Wölfe in der Schweiz mobil. Unterstützung erhält sie in Graubünden aus den Reihen des Bauernverbandes. Aber nur zum Teil.

Südostschweiz
04.03.14 - 07:00 Uhr

Chur. – Wie die «Zentralschweiz am Sonntag» berichtete, stellt die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) tief greifende Forderungen zur Regulierung der Wolfsbestände in der Schweiz. Da die Berge nicht dem Wolf, sondern den Menschen gehörten, und das Raubtier nur Probleme mache, verlangt die Arbeitsgemeinschaft die Schaffung von «Grundlagen für wolfsfreie Zonen».

So fordert sie den Austritt der Schweiz aus der Berner Konvention – dem europaweiten Übereinkommen zum Schutz von wild lebenden Tieren und Pflanzen. Im Weiteren verlangt sie Gesetzesänderungen, damit die Kantone selbst entscheiden können, wie sie Wolfsrudel künftig in den Griff bekommen wollen.

Naturgemäss gemischte Reaktionen

Einen Austritt aus der Berner Konvention erachtet der Bundesrat als «weder staatspolitisch noch juristisch vertretbar». Auch in Graubünden bekommt diese Idee kaum Rückhalt. Zwar spricht sich Hansjörg Hassler, der Präsident des Bündner Bauernverbandes, ebenfalls für eine bessere Regulierung der Wolfspopulation aus, weil die Raubtiere grosse Schäden und Kösten im Herdenschutz verursachen würden.

Hassler unterstützt auch die Forderung, nach der die Kantone die Kompetenz der Regulierung erhalten sollten. «Sie sind dem Geschehen näher als der Bund.» Dazu sei jedoch kein Austritt aus der Konvention notwendig – denn deren Artikel 9 lasse die Regulierung der Wolfspopulation zu, sofern ernste Schäden an Kulturen oder Viehbeständen auftreten würden. In Frankreich, ebenfalls Mitglied der Konvention, funktioniere das, sagt Hassler. (cl)

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