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Luchs wanderte vom Bodensee ins Rheintal

Im Winter sorgte ein junges Luchsmännchen im Kanton Thurgau für Aufsehen. Nun ist es in den Kanton St. Gallen weitergezogen und bei Oberriet in eine Fotofalle getappt. Es ist durchaus möglich, dass das Tier in den Kanton Graubünden zieht.

Südostschweiz
01.03.12 - 11:50 Uhr

St. Gallen/Chur. – Zur Überwachung des Luchsbestandes wird regelmässig ein Monitoring durchgeführt, das letzte Mal 2009. In den vergangenen Tagen wurden die Fotofallen erneut aufgestellt. Für das Monitoring der Luchse zuständig ist das koordinierte Forschungsprojekt zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz. Es führt das Monitoring im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt und in Zusammenarbeit mit den kantonalen Jagdämtern durch.

Bald nach Graubünden?

Nicht schlecht staunten Forscher und Wildhüter laut einer Medienmitteilung vom Donnerstag, als sie die im St. Galler Rheintal aufgestellten Fotofallen auswerteten. Auf Fotos vom 19. Februar entdeckten sie den letztmals im Gebiet des Bodenseerückens gesichteten Jungluchs, der im Kanton Thurgau für Aufregung gesorgt hatte.

Er wurde von einer Fotofalle erfasst, die der Wildhüter bei einem gerissenen Reh eingerichtet hatte. Laut Georg Brosi, Vorsteher des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden, ist es durchaus möglich, dass das Tier weiter in den Kanton Graubünden zieht. Ein Tier aus dem Ostschweizer Aufzuchtprojekt Luno legte gar den Weg nach Italien zurück, wo es heute lebt.

Grosse Distanzen zurückgelegt

«Im Kanton St. Gallen, im Fürstentum Liechtenstein, in der Herrschaft und im vorderen Prättigau hielten sich in den vergangenen Jahren immer wieder Luchse auf», so Brosi auf Anfrage. In Graubünden leben einige wenige Luchse.

Welchen Weg das junge Männchen vom Thurgau ins Rheintal gewählt hatte, ist nicht bekannt. Dass es grosse Distanzen überwinden kann, hat das Tier schon früher bewiesen. Vor etwas mehr als einem Jahr war es im Jura zu seiner Wanderung aufgebrochen, die es zuerst in den Kanton Thurgau und nun weiter ins Rheintal geführt hat. (phw)

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