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Komet erstrahlt bald vom Abendhimmel

Anfang nächster Woche wird der Komet Pan-STARRS von blossem Auge am Abendhimmel sichtbar sein. Kollisionsgefahr besteht nicht: Er bleibt weiter von der Erde entfernt als die Sonne. Noch spektakulärer verspricht im November der Anblick des Kometen ISON zu werden.

Südostschweiz
07.03.13 - 16:04 Uhr

Bern. – Schon jetzt begeistert er Himmelsgucker auf der Südhemisphäre, etwa ab dem 12. März wird er auch im Norden sichtbar sein - gutes Wetter vorausgesetzt: Der Komet Pan-STARRS C/2011 L4, 2011 vom gleichnamigen Teleskop der Universität Hawaii entdeckt, nähert sich der Erde auf etwa 150 Millionen Kilometer.

In der Schweiz wird Pan-STARRS in der Abenddämmerung am 12. März erstmals zu sehen sein, nahe der dünnen Mondsichel tief über dem Westhorizont, wie Markus Bütikofer von der Sternwarte Sirius in Bern der Nachrichtenagentur sda erklärte. Ab Mitte März bewege er sich immer höher in Richtung der Sternbilder Andromeda und Kassiopeia.

Ideale Beobachtungspunkte sind erhöhte Aussichtspunkte mit tiefem West-Horizont. «Mit Feldstechern und kleinen Teleskopen kann man seinen Schweif besser sehen. Dieser wird senkrecht nach oben zeigen», sagte Bütikofer. Die Nähe zur Sonne könnte aber die Beobachtungen erschweren. Achtung: Feldstecher nicht auf die Sonne richten.

Wie Asteroiden gelten Kometen als Überbleibsel von der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Anders als Asteroiden bestehen sie nicht aus Gestein, sondern aus Eis und Staub. Wenn sie sich der Sonne nähern, verdampft das Eis, und es entsteht ein leuchtender Schweif, der Millionen von Kilometern lang sein kann.

Zwar ziehen häufig Kometen an der Sonne vorbei, doch die meisten von ihnen sind nur mit Teleskopen zu erspähen. Nur selten lassen sich helle Schweifsterne wie zum Beispiel die Kometen Hale-Bopp und Hyakutake, die in den 1990er-Jahren vorbeizogen, von blossem Auge beobachten.

Noch mehr Spektakel verspricht der Besuch des Kometen ISON im November: Er soll sich Ende Dezember der Erde bis auf weniger als die halbe Entfernung zwischen Erde und Sonne nähern und könnte fast so hell scheinen wie der Mond. «Von seiner Bahn her ist er prädestiniert für eine Supershow», sagte Bütikofer.

Um mehr über Kometen zu erfahren, sind einige Forschungsmissionen im Gange. Die spektakulärste ist die europäische «Rosetta»-Raumsonde, die sich auf einer zehnjährigen Reise zum Kometen Tschurjumow-Gerassimenko befindet. 2014 soll sie erstmals in der Geschichte ein Landemodul auf einem Schweifstern aussetzen.

Zahlreiche Schweizer Sternwarten bieten in der nächsten Woche Pan-STARRS-Beobachtungen an. Eine Liste der Sternwarten findet sich unter: www.astronomie.ch/obs/obspublic.d.html (sda)

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