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«Glücksbringer» fliegen jetzt gegen Süden und in den Tod

Störche fliegen jetzt in ihre Winterquartiere. So auch 35 Jungstörche aus Uznach. Nur rund zehn Prozent kehren zurück. Der Rest fällt Jägern, Stromleitungen, Chemikalien oder dem Hunger zum Opfer.

Südostschweiz
01.09.14 - 22:00 Uhr

Uznach. – Seit zwei Wochen sind die Störche auf ihrem Wegzug ins Winterquartier nach Afrika. Aus der Uzner Storchenkolonie sind 35 Jungstörche bereits kurz nach Mitte August abgeflogen. Knapp 30 ältere Semester werden ihnen in den nächsten Tagen folgen. Die verbleibenden Exemplare gelten als Standvögel, die hier gefüttert werden.

Meist überqueren die Adebaren oder Glücksbringer, wie sie auch genannt werden, das Mittelmeer an der Meerenge zu Gibraltar und überwintern in Ost- bis Südafrika. Die Jungstörche, die vor ihren Eltern die 9000 bis 13 000 Kilometer lange Reise auf sich nehmen, finden den Weg dank ihrem inneren Kompass selbständig.

Für 90 Prozent ein Todesflug

«Ein Jungstorch, der vor drei Jahren auf dem Waschhäuschen beim Kunsthofgebäude auf die Welt kam, ist nun wieder zurück in Uznach und hat seinerseits drei Jungstörche hervorgebracht», erzählt Bruno Bachmann, der seit 2013 Präsident des Storchenvereins ist.

Von den 35 Jungstörchen, welche die Reise in den Süden antraten, werden vielleicht noch drei bis vier, also rund zehn Prozent, zurückkehren. Für den Rest ist es ein Flug in den Tod. Kollisionen, Stromschläge, Jäger, giftbelastete Nahrung auf Müllhalden sowie Nahrungsmangel sind die häufigsten Todesursachen. (mtr)  

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