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Glaube an Übersinnliches weit verbreitet

Der Glaube an übersinnliche Phänomene ist in der Schweiz weit verbreitet: Zwei Drittel der erwachsenen Internetnutzer glaubt laut einer Umfrage, dass es mehr gibt als das, was Vernunft und Wissenschaft erklären können. An Gott glaubt allerdings weniger als die Hälfte.

Südostschweiz
31.10.14 - 10:19 Uhr

Bern. – Nur 42 Prozent der Internetnutzer gaben in der am Freitag veröffentlichten Umfrage an, an Gott, eine Gottheit oder «etwas Göttliches» zu glauben. Für die Umfrage, die vom LINK Institut in Zusammenarbeit mit dem Swisscom-Portal «bluewin.ch» durchgeführt wurde, wurden über 1200 Personen zwischen 15 und 74 Jahren befragt, die mindestens einmal pro Woche das Internet nutzen.

Etwa jeder fünfte Befragte glaubt zwar nicht an Gott, jedoch an andere übersinnliche Phänomene wie Engel (24 %), Wunder (20 %), Telepathie (17%), Wiedergeburt (14%) oder Astrologie (13%). Insgesamt glauben laut der Online-Umfrage fast zwei Drittel der Befragten an Gott oder andere übersinnliche Phänomene.

Übersinnliche Begegnungen

Von denjenigen Befragten, die an Übersinnliches glauben, gaben 13 Prozent an, bereits einmal einem übersinnlichen Wesen begegnet zu sein. Bei den Frauen lag dieser Anteil mit 16 Prozent höher als bei den Männern mit 9 Prozent.

Dass es Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten gibt, glauben über zwei Drittel der Frauen und etwas mehr als die Hälfte der Männer. 5 Prozent der Männer und 6 Prozent der Frauen gaben an, selbst zu den Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten zu gehören.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 10. und dem 20. Oktober insgesamt 1253 Personen zwischen 15 und 74 Jahren in den drei Sprachregionen befragt, die mindestens einmal pro Woche zu privaten Zwecken im Internet sind. Die Stichprobe wurde nach repräsentativen Vorgaben für die Schweizer Internetpopulation gewichtet, wie es in der Medienmitteilung heisst.

Das Bild von Gott macht sich jeder selbst

Ein Bild von der Religiosität und der Spiritualität der Menschen in der Schweiz hatten sich kürzlich auch Forschende aus St. Gallen und Lausanne gemacht. Über das eigene Bild von Gott und das Praktizieren einer Religion entscheide in der so genannten Ich-Gesellschaft jede und jeder für sich alleine, heisst es in der Anfang Woche veröffentlichten Studie des Nationalfonds.

Das Forscherteam macht vier Typen von Glaubensvorstellungen aus. Mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 57 Prozent, gehören zur Gruppe der «Distanzierten». Diese «wissen nicht so recht, wie sie sich Gott vorstellen sollen», schreibt das Forscherteam im Buch zur Studie.

Die zweite Gruppe, die «Institutionellen», machen mit 18 Prozent knapp ein Fünftel aus. Zu den «Alternativen», die Gott meist «als eine Licht-Kraft-Energie» verstehen, zählten die Forscher 13 Prozent. Die restlichen 12 Prozent schlugen sie der vierten Gruppe zu, den «Säkularen». (sda)

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