Gibt es bald Grossraubtiere im Schweizerischen Nationalpark?

Zernez. – Für ihn als Wildbiologe sei ganz klar, dass sich Grossraubtiere wie Bär, Wolf und Luchs im Schweizerischen Nationalpark aufhalten müssten: Das erklärt Nationalpark-Direktor Heinrich Haller zum 100-Jahr-Jubiläum des Nationalparks im Gespräch mit der «Südostschweiz».

Bis jetzt seien alle drei Arten nur gelegentliche oder seltene Durchzüger. «Zu richtiger Natur und Wildnis würde es aber gehören, dass sie im Park beziehungsweise in dessen Region ihre ökologische Wirkung entfalten könnten», führt Haller weiter aus.

Ob der 170 Quadratkilometer grosse und mit 80 Kilometern Wanderwegen erschlossene Park dereinst vergrössert werden kann, lässt Haller jedoch offen. In dieser Frage verhalte sich der Nationalpark nach dem Nein der Zernezerinnen und Zernezer im Jahr 2000 zur Umgebungszone des Parks passiv. Neue Initiativen in dieser Hinsicht zu entwickeln, überlasse der Park der Region und den Gemeinden, stellt Haller klar. (mo)