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Endlager im Wellenberg ist wohl vom Tisch

Die Nidwaldner Bevölkerung und die ganze Innerschweiz kann aufatmen: Die Nagra hat entschieden, den Wellenberg zurückzustellen. Ganz vom Tisch ist hier ein Atom-Endlager jedoch noch nicht.

Südostschweiz
30.01.15 - 11:34 Uhr

Region. - Jura Ost und Zürich Nordost: Diese beiden Standorte schlägt die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) für die Lagerung sowohl von schwach- und mittelradioaktiven als auch von hochradioaktiven Atomabfällen vor.

Nicht mehr im Rennen ist der Wellenberg im Kanton Nidwalden: Die Nagra hat entschieden, den Wellenberg «zurückzustellen». Damit wird der Standort faktisch aufgegeben und nicht weiterverfolgt.

Ganz vom Tisch ist der Standort Wellenberg jedoch noch nicht, denn die Nagra gibt nur Empfehlungen ab. Die Vorschläge werden nun vertieft geprüft, ein Entscheid des Bundesrats wird Mitte 2017 erwartet.

Möglich sind je ein Standort für jeden Lagertyp oder ein Standort für ein kombiniertes Endlager. Danach muss noch das Parlament seinen Segen geben - allenfalls kommt es auch zu einer Volksabstimmung, falls das Referendum ergriffen wird. Ihren Betrieb aufnehmen sollen die Lager dann zwischen 2050 und 2060.

Die Nidwaldner Bevölkerung hatte in den letzten 25 Jahren viermal gegen ein geologisches Tiefenlager im Wellenberg gestimmt.

Im Standortgebiet Wellenberg hat das geklüftete Wirtgestein, die Mergel-Formationen des Helvetikums, im Vergleich zum Opalinuston ein beschränktes Selbstabdichtungsvermögen und eine beschränkte Homogenität. Dies führt zu einer weniger guten Barrierenwirkung. Die Bedingungen zur Langzeitstabilität sind durch die Lage in den Alpen auch ungünstiger als in der Nordschweiz. Zudem ist das Gebiet von der Oberfläche aus schwierig explorierbar. (sda)

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