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Daniel Lachat forscht in Graubünden

Der 30-jährige Zürcher Daniel Lachat über seine Arbeit am PMOD/WRC in Davos, die manchmal zur eigentlichen Detektivarbeit wird.

Südostschweiz
01.05.12 - 14:00 Uhr

Mit Daniel Lachat sprach Erich Schneider*

Herr Lachat, was interessiert Sie an Ihrem Forschungsthema? Daniel Lachat: Am PMOD/WRC in Davos wurde in den letzten 100 Jahren mit Pyrheliometern kontinuierlich die direkte Sonnenstrahlung gemessen, was weltweit einzigartig ist. Diese Geräte waren 1909 bester Stand der Technik. Sie wurden seither in Davos ständig weiterentwickelt. Die Direktstrahlungsreihe ermöglicht, die atmosphärische Durchlässigkeit für diese Zeitspanne zu berechnen. Dadurch lassen sich verschiedene Einflüsse, wie zum Beispiel jene der Einführung der Luftreinhalteverordnung in den Achtzigerjahren, beobachten.

Was ist Ihre grösste Herausforderung? Die Rekonstruktion der archivierten Daten erfordert grosse Sorgfalt. Die  individuellen Messreihen müssen geprüft und einem Messgerät, einer Messskala und einer Zeitperiode zugeordnet werden. Wenn die Angaben dazu fehlen, wird dies zu einer eigentlichen Detektivarbeit.

Was gefällt Ihnen an Graubünden besonders? An Graubünden generell gefällt mir die Vielseitigkeit. Ich verbringe viele Wochenenden im Engadin und im nahegelegenen Italien. Ich fahre sehr gerne Snowboard und bin von den Bündner Skigebieten sehr begeistert.

Bleibt Ihnen noch Freizeit? Ja, ich kann mich nicht beklagen. Zudem kann ich mir meine Arbeitszeit relativ frei einteilen. Das erlaubt mir, spontan einen Ferientag einzugeben, wenn es frischen Schnee hat oder Freunde zu Besuch sind. Im Sommer hingegen besuche ich häufig Freunde in Bern oder Zürich.

Haben Sie Pläne für die Zukunft? Ich reise gern und bezeichne mich als weltoffen. Daher möchte ich nach Abschluss meines Doktorats für längere Zeit im Ausland arbeiten. Ich könnte mir gut vorstellen, an verschiedenen Klimaprojekten mitzuarbeiten und vielleicht selbst eines zu initiieren und zu leiten.

* Professor Dr. Erich Schneider ist der Geschäftsführer der Academia Raetica, der Dachorganisation für universitäre Forschung und Lehre in der Region Graubünden.

Die Broschüren «Forschung in Graubünden» mit den bisher erschienenen Artikeln können hier heruntergeladen oder bestellt werden.

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