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Churer Bischof Huonder kritisiert gesellschaftliche Entwicklung

Der Churer Bischof Vitus Huonder kritisiert die Haltung der Politik, wonach auch homosexuellen Paare künftig Kinder adoptieren können. Zudem spricht sich Huonder dafür aus, dass Eltern ihre Kinder vom Sexualunterricht an der Schule dispensieren können.

Südostschweiz
05.12.11 - 10:50 Uhr

Chur. – Es sei kein Problem, wenn im Schulunterricht reines Wissen, beispielsweise über Aids, vermittelt werde. Höchst problematisch werde es, wenn Kindern die Verwendung von Kondomen empfohlen werde, sagte der Churer Bischof Vitus Huonder gegenüber der Zeitung «Der Sonntag». Dies sei Ideologie – und damit ein Eingriff des Staates in die religiöse Hoheit und die Erziehungshoheit der Eltern.

Sexualunterricht liege grundsätzlich in der Verantwortung der Eltern und nicht des Staates, sagte Huonder weiter. Eltern sollen deshalb die Möglichkeit haben, ihr Kind für dieses Fach dispensieren zu lassen.

Salamitaktik wenn Homosexuelle Kinder adoptieren

Als Gläubiger müsse man die Möglichkeit haben, sich staatlichen Übergriffen zu entziehen. Seien Eltern überfordert, so sollen ihnen religiöse Gemeinschaften beistehen. Zudem gebe es die Möglichkeit, auf eine konfessionelle Schule auszuweichen. Huonder übt auch heftige Kritik am Entscheid der ständerätlichen Rechtskommission, die Homosexuellen erlauben will, Kinder zu adoptieren. Der Entscheid entspreche der heutigen, gängigen Weltanschauung, der er als Bischof jedoch nicht zustimmen könne.

Schon bei der Einführung der eingetragenen Partnerschaften sei klar gewesen, dass hier eine Salamitaktik zur Anwendung kommen werde, auch wenn dies damals bestritten wurde. Was Fakt sei, müsse nicht unbedingt ethisch in Ordnung sein, meint Huonder. (sda)

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