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Blühende Schneewittchen statt fallende Schneeflocken

Der Advent steht kurz bevor, aber draussen siehts aus, als sei Frühlingsbeginn. Gärtner und Förster erklären, was das für Folgen hat für Fauna und Flora.

Südostschweiz
26.11.14 - 19:50 Uhr

Uznach. – Die Weihnachtsdekoration leuchtet bereits in den Strassen. Doch statt Weihnachtsstimmung kommen fast Frühlingsgefühle auf. Dieses Jahr scheint der Winter auch mitten im November noch weit entfernt.

Wärmster November seit 135 Jahren

Vor dem Haus von Gärtner Stefan Rüegg steht ein «Schneewittchen» in voller Blüte. «Eigentlich ist es eine Sommerpflanze, die den Oktober normalerweise nicht überlebt», sagt Rüegg. Die Temperaturen übertrafen in den letzten Wochen im Linthgebiet sogar die 20-Grad-Marke. Klimaexperten sprechen vom wärmsten November seit 135 Jahren, also seit Beginn der Aufzeichnungen. 

Den Wetterexperten zufolge betrug die Temperatur im November etwa sieben bis acht Grad zu viel. Und bereits die Monate zuvor verzeichnete man Rekordwerte. Diese sind auf den Südwestföhn der letzten Wochen zurückzuführen. 

Zeitliche Verlagerungen der Durchschnittswerte kamen bereits öfters vor. Diese seien an sich noch nichts Spektakuläres, erklärt Walter Berger, Wetterleser der «Südostschweiz».

 Afrikas Wärme beeinflusst Natur

«Das wirklich Erstaunliche aber war der aussergewöhnlich starke Südwestföhn», sagt Berger. «Der Föhn hat beeindruckende Distanzen vom Mittelmeer her über die Alpen hinweg bis zu uns ins Tal zurückgelegt und uns somit Afrikas Wärme mitgebracht.» (aru/as)

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