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Bei Urs Obrist erhalten alle Vögel eine zweite Chance

Ob Vögel mit verletzten Flügeln oder Jungvögel – der Benkner Urs Obrist kümmert sich um sie. Ein weiterer Teil der «Südostschweiz»-Serie «Tierische Trouvaillen» ist ihm gewidmet.

Südostschweiz
26.08.14 - 20:45 Uhr

Benken. – Ruhig liegen die beiden jungen Mauersegler da, doch sobald sie Urs Obrist erblicken, werden sie nervös, machen auf sich aufmerksam. Die zwei kleinen Vögel haben gute Chancen, in einigen Tagen ihren Weg in den Süden fit antreten zu können. 

Solche Pfleglinge sind Obrist die Liebsten, doch manchmal sind die Patienten schwieriger zu handhaben. Leider kommt es immer wieder vor, dass die hergebrachten Vögel schwach oder schwer verletzt sind. Dann entscheidet, trotz intensiver Pflege, nur der Überlebenswille des Tieres über Durchkommen oder nicht. 

«Ornithologischen Rassismus» kennt Obrist nicht, ob Buntspecht oder «gewöhnlicher» Spatz, alle erhalten hier ihre zweite Chance. Obwohl der Vogelspezialist mit jedem Tier eine gewisse Bindung eingeht, denkt er rational. So sagt er ganz klar: «Jeder Patient ist ein Wildtier, welches in die Natur gehört. Meine Aufgabe besteht darin, die mir anvertrauten Vögel so gut wie möglich auf ihr Leben in der freien Wildbahn vorzubereiten.» 

Pflege im Auftrag der Vogelwarte

Findet jemand einen verletzten, kranken oder jungen Vogel und meldet sich bei der Vogelwarte Sempach, verweist sie Leute aus der Region an Urs Obrist. Denn er kann als Tierpräparator auch gut mit lebenden Exemplaren umgehen und hat eine Wildtierhalterbewilligung für Vögel. (gc)

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