×

Babys orientieren sich am Humor der Eltern

Babys entwickeln ihren Sinn für Humor nach dem Vorbild der Eltern. Was sie lustig finden oder nicht, lernen Babys anhand deren Reaktion, wie ein amerikanisches Forscher-Team in einer Mitteilung des britischen Psychologenverbands (BPS) schreibt.

Südostschweiz
06.09.12 - 04:01 Uhr

Glasgow. – Mit ihrer Studie wollten Gina Mireault (Johnson State College) und John Sparrow (Universität von New Hampshire) herausfinden, ob sich schon Säuglinge im Alter von sechs Monaten Emotionen von ihren Müttern und Vätern abgucken. Dass acht Monate alte Babys das so machen, war bereits bekannt.

Die Forscher entdeckten während ihrer Tests, dass die Babys ihren Eltern aufmerksam zusahen, wenn diese in einer bestimmten Situation über etwas Lustiges lachten. Die Forscher vermuten nun, dass der Nachwuchs auf diese Art und Weise den Sinn für Humor entwickelt.

Für die Studie analysierten die Wissenschaftler das Verhalten von 30 Kindern erst im Alter von sechs, dann mit zwölf Monaten. Vor den Augen der Babys blätterten sie in einem Bilderbuch und hielten einen roten Schaumstoffball.

Dann kam Bewegung in das Geschehen: Einer Forscherin wurde mit dem Buch sanft auf den Kopf geschlagen, dabei gab sie seltsame Laute von sich. Ein anderer Wissenschaftler setzte sich den Schaumstoffball auf die Nase.

Die Eltern sollten den Versuch entweder ausdruckslos beobachten oder laut darüber lachen. Zwar beobachteten die Babys das Geschehen in beiden Fällen gespannt, die lachenden Mamas und Papas faszinierten sie aber besonders.

«Humor mag als ein leichtfertiges Thema erscheinen, aber er ist entscheidend für das Verständnis der Kindes-Entwicklung», wird Mireault in der Mitteilung zitiert. Für sechs Monate alte Kinder seien die Eltern eine Quelle für emotionale Informationen. «Bereits mit zwölf Monaten haben die Kinder genug Lebenserfahrung, um sich ihre eigene Meinung zu bilden - zumindest darüber, ob etwas lustig ist.»

Die Wissenschaftler wollten ihre Ergebnisse am Donnerstag auf der jährlichen Konferenz des Verbandes an der Universität von Strathclyde im schottischen Glasgow vorstellen. (sda)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR