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Architekt Peter Zumthor wendet sich gegen «belehrenden Kirchenraum»

Die Kirche als Institution hat den Bündner Architekten Peter Zumthor «nie wirklich überzeugt». Er habe jedoch grossen Respekt vor der Religiosität einzelner Menschen, sagte der 70-Jährige, der schon mehrere Kapellen entworfen hat. Eine weitere baut er in Südkorea.

Südostschweiz
17.04.14 - 11:56 Uhr

Bern. – Es gibt für Peter Zumthor den Kirchenraum im Guten ebenso wie den Kirchenraum im Schlechten: «Ich kenne das intensive Gefühl von grossartigen Räumen, in denen es mir vorkommt, als würde darin etwas Heiliges aufbewahrt. Und auf der anderen Seite kenne ich den belehrenden Kirchenraum, den ich als Machtdemonstration empfinde.»

Dorf- und Stadtbilder von Kirchen dominiert

Er möge «gelassene Räume, die nichts von mir wollen», sagte Zumthor gegenüber den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» vom Mittwoch: «Es liegt mir einfach nicht, wenn sich Architektur als herrschaftlicher Verkündigungsort manifestiert.» Dass Dorf- und Stadtbilder von Kirchen dominiert werden, stört Zumthor nicht.

Das sei Ausdruck «einer Zeit, als die Trennung von Kirche und Staat noch nicht vollzogen und Religion Macht war. Eigentlich liebe ich die Tatsache, von tausend Dingen umgeben zu sein, die älter sind als ich. Die von Menschen gemacht wurden, die ich nicht kenne, die niemand mehr kennt», erklärte der Architekt. (sda)

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