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April war in Graubünden bis zu acht Grad zu warm

Der April 2011 geht als zweitwärmster April in die Messgeschichte der Schweizer Meteorologie ein. Seine Werte entsprachen in den ersten elf Tagen einem Durchschnitts-Juni. Der Wärmeüberschuss betrug je nach Region vier bis sechs im Kanton Graubünden bis acht Grad. Zudem fiel extrem wenig Niederschlag.

Südostschweiz
29.04.11 - 17:42 Uhr

Chur. – Wärmer war der April seit Messbeginn 1864 nur im Jahr 2007, wie MeteoSchweiz am Freitag mitteilte. Schon am 1. April registrierte Grono im unteren Misox mit 25,6 Grad einen Sommertag. Nach einer kurzen Störung herrschte dann bis am 11. April sommerliches Wetter.

Extrem waren die Temperaturen im Süden. Locarno-Monti mit 31,8 und Lugano mit 31,6 Grad massen neue Aprilhöchstwerte. So kam in den ersten Apriltagen in den Niederungen und Graubünden ein Wärmeüberschuss von 6,5 bis 8,0 Grad, im Wallis und erhöhten Lagen der Alpennordseite sogar einer von acht bis zehn Grad zustande.

Normalerweise bis 75 Prozent bewölkt

Am 12. April brachte ein Polarlufteinbruch einen Temperatursturz auf neun bis 14 Grad. Nach etwas Bise setzte ab dem 18. des Monats wieder frühsommerliche Wärme ein.

Bis am 22. April schien die Sonne 80 Prozent der möglichen Zeit. Im Norden wurden örtlich doppelt so viele Sonnenstunden gemessen wie im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Normalerweise ist es im April zu 50 bis 75 Prozent bewölkt.

Weniger Niederschlag in Graubünden

In der letzten Aprilwoche kam Schauer- und Gewitterneigung auf. Das milderte die prekäre Trockenheit und die Waldbrandgefahr jedoch kaum. Einzig Besonnung und Temperaturen sanken ein wenig. Regen fiel wenig. Auf der Alpennordseite waren es 20 bis 35 Prozent der normalen Aprilniederschläge, im Wallis, Tessin und im westlichen und südlichen Graubünden weniger als zehn Prozent.

Im Wallis war der April teilweise sogar der trockenste seit 1938. Extrem trockene Aprilmonate gab es in letzter Zeit häufiger, so 2007, 2009 und teils 2010. (sda)

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