×

«10vor10»: Neue Subventionen – 600 Millionen Franken für die Wasserkraft

Die Politik will der Schweizer Wasserkraft mit einem 600-Millionen-Paket unter die Arme greifen: 13 grosse Wasserkraftprojekte könnten vom Geldsegen profitieren. Das zeigen Dokumente der Urek-Subkommission des Nationalrats, die «10vor10» vorliegen. Der Vorstoss für die neuen Subventionsmillionen ist politisch breit abgestützt.

Südostschweiz
21.08.14 - 19:36 Uhr

Zürich. – Die Politik erhört die Klagen der Schweizer Wasserkraftbranche: 600 Millionen Franken sollen als Investitionsbeiträge an grosse Wasserkraftprojekte fliessen. Bis zu 40 Prozent der Investitionskosten sollen mit diesen Beiträgen finanziert werden. Das zeigt ein Gesetzesentwurf aus der Subkommission der nationalrätlichen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek), der «10vor10» vorliegt.

Laut einer ersten Berechnung des Bundesamtes für Energie könnten so 13 grosse Anlagen neu gebaut oder ausgebaut werden. Der Geldsegen soll über das bestehende Fördersystem für erneuerbare Energien finanziert und von den Stromkonsumentinnen und -konsumenten bezahlt werden. 

Sogar die SVP dafür

Das sei kein Geschenk an die Branche, betont der BDP-Ständerat Werner Luginbühl. «Der Schweizer Wasserkraft geht es wirklich schlecht», so Luginbühl, der auch Verwaltungsratspräsident der Kraftwerke Oberhasli (KWO) ist. Die Schweizer Wasserkraft leidet unter sehr tiefen Preisen auf dem europäischen Markt.

Der Vorschlag für das 600-Millionen-Paket ist politisch breit abgestützt: So befürworten Subkommissionsmitglieder wie der Grüne Bastien Girod oder SVP-Nationalrat Albert Rösti gegenüber «10vor10» den Geldsegen. 

«Kartell der Subventions-Empfänger» 

Hart ins Gericht geht Urs Meister von Avenir Suisse mit den Vorschlägen aus dem Parlament: «Das ist ein Kartell der Subventionsempfänger», kritisiert er den politischen Schulterschluss. «Die Zeche bezahlen die Stromkonsumenten, die diese Subventionen finanzieren müssen», so Meister weiter. Am Montag berät die Urek-Kommission des Nationalrats den brisanten Vorschlag. (so)

«10vor10»: Donnerstag, 21. August 2014, 21.50 Uhr, SRF 1.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR