Rauchen: schädlicher Einfluss auf Prostatakrebs
Schon seit geraumer Zeit wurde in der Wissenschaft ein Zusammenhang zwischen Nikotinkonsum und der Entwicklung von Prostatakrebs vermutet. In der Vergangenheit deuteten bereits mehrere Studien daraufhin. Neue Erkenntnisse scheinen nun einen wissenschaftlichen Beleg für einen eindeutigen Zusammenhang zu liefern.
Schon seit geraumer Zeit wurde in der Wissenschaft ein Zusammenhang zwischen Nikotinkonsum und der Entwicklung von Prostatakrebs vermutet. In der Vergangenheit deuteten bereits mehrere Studien daraufhin. Neue Erkenntnisse scheinen nun einen wissenschaftlichen Beleg für einen eindeutigen Zusammenhang zu liefern.
Nachweise in der Tumor-DNA
Eine aktuelle Studie des Forscherteams um Shui IM will in einer Vorabveröffentlichung neue eindeutige Beweise für einen direkten Zusammenhang zwischen dem Rauchen und der Entwicklung von Prostatakarzinomen gefunden haben. An der Studie nahmen insgesamt nahmen 523 Männer teil, die sich aufgrund der Prostatakrebs-Diagnose einer operativen Prostataentfernung unterzogen. Nach diesem Eingriff wurden per Fragebogen Lebensstildetails, insbesondere das Rauchverhalten, erhoben. Zudem untersuchten die Wissenschaftler einzelne Gewebeproben der Tumore auf eventuelle DNA-Methylierungen – Veränderungen der Grundbausteine des Zellerbguts.
Die Studie des Cancer Magazins konstatiert, dass 40 methylierte DNA-Regionen der jeweiligen Tumore einen eindeutigen Zusammenhang mit dem Rauchen aufwiesen. Bei allen Patienten mit einer erhöhten Anzahl dieser Methylierungen stieg auch das Risiko enorm, nach dem operativen Eingriff einen Rückfall der Erkrankung zu erleiden. Gleichzeitig bestätigten signifikante Resultate, dass betroffene Patienten ein erhöhtes Risiko aufwiesen, zu einem späteren Zeitpunkt an Prostatakrebs zu sterben.
Rauchen sorgt für negative Krankheitsprognose
Mit diesen Ergebnissen belegten die Forscher einen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und einer schlechteren Prognose, für den Krankheitsverlauf von Prostatakrebs. Damit wird eine der Hypothesen im Bereich der Krebsforschung schlussendlich wissenschaftlich untermauert. Dennoch bleibt bis dato offen, wo genau die Wirkzusammenhänge zu beobachten sind. Zu diesem Zweck sind weitere Untersuchungen notwendig. Nicht zuletzt dienen die dadurch gewonnen Erkenntnisse auch dazu, passgenaue Therapieangebote für Betroffene zu konzipieren.
Frühere Studien zeigen ähnliches Bild
Nach Angaben des Krebsinformationsdienst deuteten bereits 2015 zwei Studien auf den negativen Zusammenhang hin. Im Ergebnis gibt auch diese Untersuchung klare Argumente und statistische Belege dafür, dass das Rückfallrisiko bei rauchenden Krebspatienten deutlich höher liegt, als bei Nichtrauchern.
Hinzu kommt, dass auch die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Metastasen proportional zum Rauchverhalten steigt. Entsprechend konstatiert diese Arbeit eine insgesamt höhere Sterberate unter Patienten, die ihren Zigarettenkonsum fortführen. US-amerikanische Wissenschaftler verweisen diesbezüglich darauf, dass es vor allem auf lange Sicht gesehen von großer Bedeutung ist, dass Raucher mit Beginn der Bestrahlung mit dem Rauchen aufhören. Nicht zuletzt bedeutet dies, dass sich die Heilungschancen bei Nichtrauchern um einen wesentlichen Prozentsatz erhöhen.
So greift die Zigarettenrauch den Körper an
Zigarettenrauch enthält etwa 4.000 gesundheitsschädliche Substanzen, von denen einige (z.B. Teer, Kadmium, Urethan) als karzinogen, also krebserregend anerkannt sind. Nach Angaben von HealthExpress beeinflussen vor allem die drei Inhaltsstoffe Teer, Kohlenmonoxid und Nikotin den menschlichen Organismus negativ. Die Ursachen reichen dabei einem verminderten Sauerstofftransort im Körper bis hin zur ungünstigen Beeinflussung des zentralen Nervensystems. Schlussendlich wirkt sich Nikotin auf fast alle Organe gesundheitsschädigend aus. Neben Prostatakrebs können auch andere Krebserkrankungen durch den Zigarettenkonsum ausgelöst werden, hierzu zählen u.a.:
- Leberkrebs
- Lungenkrebs
- Blasenkrebs
- Rachenkrebs
Insbesondere Erkrankungen des Mund-, Kiefer- und Zahnbereiches sind bei Rauchern typisch. Auch andere Lungen- und Atemwegserkrankungen sind nicht ausgeschlossen, im Extremfall kommt es zu lebensbedrohlichen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems.
Neben dem Zigarettenkonsum spielen bei Prostatakrebs, so die Krebsgesellschaft, vor allem die Risikofaktoren der genetischen Veranlagung, Hormone und das Alter eine Rolle, aber dennoch sollte das Risiko des Rauchens nicht unterschätzt werden. Entscheidend sind auch die positiven Effekte einer Raucherentwöhnung. Grundsätzlich verringert eine nachhaltige Raucherentwöhnung auch für noch nicht erkrankte Personen in jedem Alter das Risiko erheblich. Die Gesundheitsschäden durch den Nikotinkonsum sind damit reversibel – können rückgängig gemacht werden. Einer Präventionsstragegie sollten demnach ein gesunder Lebensstil sowie regelmäßige Screenings zu Grunde liegen.
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