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Whistleblower ist nominiert – und gibt erstmals ein Interview

Der Fleischskandal rund um die Landquarter Firma «Carna Grischa» machte schweizweit Schlagzeilen. Den Skandal aufgedeckt hat Alexander Marx, ehemaliger Mitarbeiter des Unternehmens. Jetzt ist er für den «Prix Courage 2015» nominiert.

Südostschweiz
22.09.15 - 18:05 Uhr
Projekt

Als Alexander Marx beim Fleischhändler zu arbeiten begann, merkte er rasch, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugeht. «Alle wussten es – darüber reden war tabu», so der Engadiner gegenüber dem Magazin «Beobachter».

Über Jahre hinweg verkaufte das Landquarter Unternehmen billiges Fleisch aus Ungarn und Brasilien als Schweizer Fleisch. Ausländisches Pferd wurde als einheimisches Rind deklariert. Zudem wurden Ablaufdaten verfälscht. Vom Schwindel betroffen waren unter anderen die «Kronenhalle» in Zürich und das «Tschuggen» in Arosa.

Alexander Marx widersetzte sich diesen Arbeitsweisen, erreichte den Monatsumsatz mehrere Male nicht und bekam nach wenigen Monaten die Kündigung. Daraufhin sammelte er Beweise, kontaktierte einen Anwalt, rief anonym beim Staatsanwalt an und reichte Strafanzeige ein. Nichts geschah. Erst als er die Geschichte in einer Sonntagszeitung veröffentlichte, kam der Fall Carna Grisch ins Rollen. Jetzt ist Alexander Marx für den «Prix Courage 2015» nominiert.

Der «Prix Courage» wird seit 1997 vom Magazin «Beobachter» verliehen. Er ist mit 15 000 Franken dotiert. Weitere Infos finden Sie hier.

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