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Der Blick hat den Fälscher verraten

Der Schaden beträgt acht Millionen Euro. Verursacht durch die Fälschung von über 1000 Giacometti-Figuren. Mitte Juli wurde der Fälscher zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Als Fachmann wurde ein Bündner vorgeladen.

Südostschweiz
04.08.15 - 16:45 Uhr
Projekt

Beat Stutzer, ehemaliger Direktor des Bündner Kunstmuseums, wurde als Giacometti-Kenner ins Landgericht nach Stuttgart geladen. Zwei der Fälschungen durfte er dort beurteilen. «Die Lebendigkeit und die Präsenz des Blicks fehlte bei den Figuren. Ein Detail, auf welches Giacometti genau achtete.»

Alberto Giacometti gilt als teuerster Bildhauer der Welt. Die Werke des Schweizer Künstlers, welcher 1966 verstarb, werden auf dem Kunstmarkt heute noch hochgehandelt. Seine Bronzefigur «Zeigender Mann» wurde im Mai für rund 141,3 Millionen Dollar versteigert und stellte damit einen Auktionsrekord der teuersten je versteigerten Skulptur auf. Laut Schätzungen hat der Bildhauer maximal 500 Skulpturen hergestellt.

Weit mehr «Giacomettis» hat Robert Driessen gefertigt. Er ist der künstlerische Kopf einer Verbrecherbande, für welche er mindestens 1'000 Figuren modelliert hat. «Super-genial einfach» beschreibt der 56-jährige die Skulpturen. Trotz typischen Giacometti-Signaturen flog der Schwindel vor sechs Jahren auf.  

Die beiden anderen Köpfe der Bande, die mit den Fälschungen handelten, erhielten Haftstrafen von jeweils mehr als sieben Jahren. Robert Driessen wurde Mitte Juli zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

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