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Zu Besuch bei Wendys Gold-Servicemann

Sie sind die stillen Arbeiter hinter den Skiprofis. Ohne sie ginge aber nichts. Wir haben vor dem WM-Slalom der Frauen den Servicemann von Wendy Holdener und jenen von Michelle Gisin besucht.

Südostschweiz
18.02.17 - 06:30 Uhr
Asylpolitik
Silvio Hafele im Interview mit RSO-Reporterin Nadja Simmen. Bild Nadia Kohler
Silvio Hafele im Interview mit RSO-Reporterin Nadja Simmen. Bild Nadia Kohler

Als wir den Raum mit den verschiedenen Servicemännern von Swiss Ski betreten, herrscht bei der Truppe gute Laune. Es wird gelacht und sich ausgetauscht. Keine Spur von Konkurrenzkampf!

Als Erstes bemerkt uns der Servicemann von Michelle Gisin, welche bei der Kombination eine Silbermedaille herausfuhr. Christian Gamper erklärt uns, dass es im Wachsraum freundschaftlich zu und her geht. Natürlich gebe jeder Servicemann für seine Schützlinge das Beste, aber jeder freue sich auch für den anderen, wenn sein Athlet bzw. seine Athletin ein gutes Resultat erreiche.

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Christian Gamper präpariert unter anderem die Ski von Michelle Gisin.

Gamper und seine Kollegen stehen unterschiedlich lange im Wachsraum. Je nachdem können es aber schon bis zu fünf Stunden pro Tag werden. Der Einsatz werde dann auch mal mit einer Umarmung im Ziel gewürdigt, erklärt der Servicemann mit einem Lächeln. «Wenn ein Athlet eine Medaille holt, dann ist das etwas vom Schönsten.»

Nur wenige Meter von Christian Gamper entfernt sitzt Silvio Hafele auf einem Stuhl und macht eine kurze Pause. Hafele ist der Servicemann von Wendy Holdener. Er hat ihre Ski für den Sieg in der Kombination präpariert. Hafele mag die Aufmerksamkeit, welche ihm gerade zuteil wird, nicht sonderlich.

Dennoch erzählt er stolz von seiner Athletin. Er sei vor der Abfahrt nervös gewesen, da er gehofft hatte, dass Wendy sich eine gute Ausgangslage für den Slalom schaffen könnte. Servicemann einer Weltmeisterin zu sein, sei schon eine coole Sache, gibt er schliesslich zu.

Ob er bei der WM anders an die Arbeit gehe, fragen wir ihn als Nächstes. Er verneint. Ein WM-Rennen sei wie ein anderes Rennen auch. Wenn alles so gut funktioniere, dann müsse man auch nichts ändern, so Hafele. Dass der Servicemann für den Erfolg von Holdener wichtig ist, zeigt sich bei der abschliessenden Frage.

Hafele erklärt uns, dass Wendy keine besonderen Wünsche in Bezug auf die Ski äussere und er anhand ihrer konstanten Leistungen ziemlich genau wisse, was seine Athletin brauche. Teilweise wäre es für ihn aber schon toll, wenn Wendy mehr sagen würde, was sie genau fahren wolle.

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Hier werden Wendy Holdeners Ski präpariert.

Als wir den Wachsraum verlassen, sind wir überzeugt: Solange das Gespann weiterhin so gut funktioniert, muss sich wohl nichts ändern. Am heutigen Samstag zeigt sich bereits wieder, ob Wendy Holdeners Servicemann die Ski richtig präpariert hat. (koa)

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