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Um WM-Tickets für Kanada und Basel

Der Lohn für die Sieger der am Samstag beginnenden Schweizer Curling-Meisterschaften in Flims ist üppig. Für die Frauen geht es um die Teilnahme der WM im kanadischen Swift Current, während sich das Meisterteam der Männer für die Heim-WM in Basel qualifiziert.

 

Südostschweiz
11.02.16 - 14:55 Uhr
Asylpolitik

Jeden Frühling findet eine der beiden Weltmeisterschaften in Kanada statt. Die Männer reisen jeweils in den ungeraden Jahren in das mit Abstand attraktivste Curlingland, die Frauen in den geraden Jahren. Die Weltmeisterschaften ausserhalb Kanadas wurden in den letzten Jahren nicht selten in Ostasien ausgetragen, in China, Südkorea oder Japan, dafür immer seltener in Europa.

In diesem Jahr nun sind wieder einmal beide Destinationen für die besten Schweizer Teams sehr attraktiv. Dies war letztmals 2012 der Fall, als die Frauen-WM im kanadischen Lethbridge stattfand – Mirjam Ott holte dort ihren letzten Titel – und die nachfolgende Männer-WM Anfang April wie auch heuer in der Basler St. Jakobshalle.

In Flims messen sich bis Samstag, 20. Februar, je sechs Männer- und Frauenteams, aber längst nicht alle von ihnen können sich reelle Chancen auf den Titel und die damit verbundene WM-Teilnahme ausrechnen. Die wahren Favoriten beschränken sich auf drei Frauen- und zwei Männerteams.

Duell Adelboden – Genf

Nach den Rücktritten der erfolgreichen Teams von Ralph Stöckli und des heutigen Nationalcoachs Andreas Schwaller beherrschen die Formationen aus Adelboden und Genf das Schweizer Männercurling seit rund drei Jahren eindeutig. Die Crews von Sven Michel beziehungsweise Peter De Cruz sind ähnlich stark einzuschätzen, beide haben auch schon internationale Meriten angehäuft: die Berner Oberländer als Europameister 2013, die Genfer als WM-Dritte 2014 und als EM-Zweite im vergangenen Dezember.

Wer von beiden die Nase vorn hat, ist oftmals eine Frage der Tages- respektive der Wochenform. So dürfte es auch diesmal in Flims sein – auch wenn die Genfer in dieser Saison erfolgreicher waren. Sie besiegten Adelboden in der Schweizer EM-Ausscheidung überraschend deutlich mit 4:0 Siegen und bestritten danach mit schönem Erfolg die Europameisterschaften im dänischen Esbjerg.

Die letztjährigen Schweizer Meister aus Bern sind in Flims nicht dabei. Die beiden Schlüsselspieler, die Emmentaler Brüder Marc und Enrico Pfister, wechselten am Ende der letzten Saison zu Adelboden. Nach dieser massiven Schwächung schied die neu zusammengestellte Berner Crew in dieser Saison in der Qualifikation (Swiss League) aus.

Aarau vor zwei Weltmeisterteams

Im Wettkampf der Frauen sind die Voraussetzungen schon fast paradox. Die Schweiz stellt erfreulicherweise die letzten beiden Weltmeisterteams (Flims mit Binia Feltscher 2014, Baden Regio mit Alina Pätz 2015), der erste Favorit auf den Meistertitel ist aber ein Team, das an internationalen Meisterschaften noch keine Medaille gewonnen hat: Aarau mit Skip Silvana Tirinzoni.

Die Aarauerinnen trumpften in der laufenden Saison an den Turnieren der World Curling Tour (in Kanada) und der Champions Tour (in Europa) gross auf. Im Januar gewannen sie direkt nacheinander die Events in Bern und Glasgow – und dies mit insgesamt 15:0 Siegen in starken Konkurrenzen. Baden Regio und Flims kamen nicht an solche Erfolge heran. Alle drei Schweizer Topteams liegen jedoch in der Weltrangliste unter den besten zehn – Aarau als Fünfter, Baden Regio als Siebter, Flims als Neunter.

Tirinzonis Schwäche in den letzten Jahren waren just die Wettkämpfe gegen die nationale Gegnerschaft. Gemessen an ihrem Können, haben die Aarauerinnen zu selten an den grossen Meisterschaften (EM, WM, Olympia) teilgenommen, weil sie immer wieder in den nationalen Ausscheidungen scheiterten – sehr oft im Final. (plh)

Finalrunde. Männer und Frauen. 13. bis 20. Februar. Das Programm. Samstag, 13. Februar, bis Donnerstag, 18. Februar: doppelte Round Robin. – Freitag, 19. Februar, 18 Uhr: Playoffs Erster gegen Zweiter. – Samstag, 20. Februar, 9 Uhr: Halbfinals. 15 Uhr: Finals Männer und Frauen.

 

 

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