Wendy Holdener fehlt ein mickriger Weltcup-Punkt

Ski alpin. - Im Gegensatz zu den Männern haben sich bei den Frauen die meisten Rechenübungen erübrigt. Die kleine Kristallkugel für die beste Slalom-Fahrerin gehört einmal mehr Marlies Schild, die es in Are erneut verpasste, mit dem 34. Weltcupsieg in ihrer Paradedisziplin zu Rekordhalterin Vreni Schneider aufzuschliessen. Schild musste sich mit dem 6. Platz bescheiden.

Die ganze Aufmerksamkeit galt der Entscheidung um den Tagessieg. Zu einer Art tragischen Heldin wurde Veronika Zuzulova. Elfmal stand die 27-jährige Slowakin zuvor schon auf dem Podium, viermal als Zweite, siebenmal als Dritte, aber noch nie als Siegerin. Nach dem ersten Lauf führte Zuzulova 0,31 Sekunden vor Schild und 0,35 Sekunden vor Maria Höfl-Riesch.

Der erste Weltcupsieg für Zuzulova und den finanziell klammen slowakischen Verband war zum Greifen nah. Doch am Ende stand Höfl-Riesch zuoberst und hatte Zuzulova um die Minimaldifferenz von 0,01 Sekunden das Nachsehen. Als Dritte schaffte es erstmals in ihrer Karriere Marie-Michèle Gagnon auf das Podest. Die mit dem US-Abfahrer Travis Ganong liierte Gagnon sorgte sechs Tage nach dem Sensationssieg von Erin Mielzynski, die dieses Mal ausschied, für den nächsten Exploit einer Kanadierin.

Nachdem mit Denise Feierabend auch noch die beste Slalom-Fahrerin von der Verletzungswelle im Schweizer Frauen-Team erfasst worden war und weil Lara Gut wie schon in Ofterschwang auf den Start verzichtete, blieb mit Wendy Holdener nur noch eine Schweizer Teilnehmerin übrig. Die Zweitjüngste im Feld holte als 26. ihre ersten Weltcup-Punkte seit Ende Januar. Das Ärgerliche: Holdener verpasste den Vorstoss unter die ersten 30 im Slalom-Weltcup und damit den Aufstieg vom B- ins A-Kader um einen Punkt. (si)