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Superfinal: Zwei Mal die Reprise von 2015

Alligator Malans und Wiler-Ersigen (20.20 Uhr) sowie Piranha Chur und Dietlikon (16.50 Uhr) spielen am Samstag in Kloten um die Unihockey-Meistertitel. Es sind die gleichen Paarungen wie vor zwei Jahren bei der Premiere des Superfinals.

Agentur
sda
21.04.17 - 15:08 Uhr
Unihockey
2016 feierte Seraina Ulber mit Piranha Chur den fünften Titelgewinn in Folge.
2016 feierte Seraina Ulber mit Piranha Chur den fünften Titelgewinn in Folge.
KEYSTONE

Es war eine gelungene Erstauflage des zu diesem Zeitpunkt nicht unumstrittenen Superfinals, der Meisterschafts-Entscheidung in einem einzelnen Spiel anstelle einer Finalserie im Best-of-7-Modus, damals 2015. Wiler-Ersigen errang gegen Malans mit einem 6:5 seinen zehnten Meistertitel, Piranha Chur bezwang Dietlikon 5:3 und schaffte den Titelhattrick. Und endlich stimmte der Rahmen: Das Klotener Hockeystadion war voll, die TV-Bilder überzeugten. Gründe, weshalb das Schweizer Fernsehen weitere Übertragungen in Aussicht stellte.

 

Vorangegangen war der Premiere des Superfinals eine Debatte über dessen Sinn oder Unsinn. Die Aussicht aufs mediale Schaufenster und die dafür geringere sportliche Aussagekraft des Titels und die entfallenden Einnahmen aus den Final-Heimspielen wurden nicht allseits gleich gewichtet. Vor allem die Topteams taten sich mit dem neuen Format zunächst schwer.

 

Zwei Jahre später ist die Kritik verstummt. Der Superfinal als krönende Saison-Derniere hat sich auf Anhieb bewährt - möglicherweise auch deshalb, weil aus der Erstaustragung keine Überraschungssieger hervorgingen. Wiler-Ersigen, zwischen 2004 und 2015 das Mass der Dinge auf dem nationalen Unihockey-Parkett, gewann als Qualifikationssieger ebenso wie Serienmeister Piranha Chur bei den Frauen. Ein Jahr später doppelte Piranha nach und setzte sich GC mit Kim Nilsson bei den Männern gegen Köniz durch.

 

Zwei Klassiker                                                                          

 

Die dritte Auflage mit den gleichen vier Finalisten wie 2015 kündigt sich wiederum als Highlight an. Qualifikation und Playoffs führten dazu, dass in Kloten die erfolgreichsten vier Teams der letzten 15 Jahre um die Titel kämpfen. Derweil Wiler-Ersigen auch auf den ersten Blick als Qualifikationssieger der logische Finalist ist, hat Alligator Malans nach durchzogener zweiter Qualifikationshälfte rechtzeitig den Turnaround geschafft. Die (auch verletzungsbedingt) auf Platz 4 zurückgeworfenen, aber hoch gehandelten Bündner entschieden im Playoff-Viertelfinal das Derby gegen Chur Unihockey mit 4:3 Siegen für sich und eliminierten danach mit den Grasshoppers den Meister der letzten Saison mit einem 4:0.

Auf dem Weg in den Final schaltete Alligator Malans Chur und Titelverteidiger GC aus.
Auf dem Weg in den Final schaltete Alligator Malans Chur und Titelverteidiger GC aus.
ERWIN KELLER

Wiler-Ersigen steigt als Favorit ins Entscheidungsspiel. Die Berner, die zwischen 2007 und 2012 sieben Meistertitel in Serie holten und 2014 und 2015 triumphierten, orchestrieren den Generationenwechsel geschickt. Nebst den Routiniers um den Schweizer Rekord-Internationalen Matthias Hofbauer und den finnischen Captain Tatu Väänänen sorgen inzwischen auch junge Akteure für entscheidende Impulse vor dem gegnerischen Tor. Auf dem Weg in den Superfinal verlor Wiler im gesamten Saisonverlauf nur drei Partien, zwei davon in der Qualifikation.

 

Die Malanser ihrerseits, die Wilers Phalanx zwischen 2004 und 2015 als Einzige durchbrechen konnten (2006 und 2013), stellen aktuell die meisten Schweizer Internationalen (6) und können in den Playoffs wieder auf die Qualitäten des Finnen Jarkko Nurmela zählen. Die beiden Direktbegegnungen der Saison gewann Wiler knapp (6:5, 7:6), letzte Saison setzte sich Malans im Playoff-Viertelfinal mit 4:3 Siegen durch.

 

Dietlikon - Piranha zum Sechsten

 

Ein Klassiker ist auch die Final-Affiche bei den Frauen. Seit 2012 machen Dietlikon und Piranha Chur den Titel im Final unter sich aus. Jedes Mal setzten sich die Bündnerinnen bislang durch.

 

Die Favoritenrolle hat sich in den letzten zwei Jahren indes wieder Richtung Zürich verschoben. Hatten die Churerinnen von 2012 bis 2015 ihre Dominanz in Titel umgesetzt, triumphierten sie im Vorjahr nach Rang 3 in der Qualifikation, obwohl Dietlikon auf dem Papier Vorteile besass. Auch diesmal hatten die Zürcherinnen vor den Playoffs die Nase vorn. Von den drei Direktbegegnungen gewannen sie zwei.

 

Die um Aufmerksamkeit ringende Sportart dürfte am Samstag ein noch grösseres Publikum als bei den beiden ersten Superfinals erreichen. Erstmals ermitteln die Männer ihren Meister zur besten Sendezeit ab 20.20 Uhr. Die Frauen stehen davor im Einsatz. Beide Partien überträgt das Schweizer Fernsehen live.

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