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Kein Bündner Cupfinal

Für die Bündner Männer war es kein guter Samstag. Anders sieht dies bei den Frauen aus - sie stehen im Cupfinale.

Südostschweiz
15.01.17 - 08:58 Uhr
Flüchtlinge - Deutschland
Alligator hat den Sprung in den Final nicht geschafft. Archivbild Yanik Bürkli
Alligator hat den Sprung in den Final nicht geschafft. Archivbild Yanik Bürkli

Alligator Malans und Chur Unihockey haben am Samstagabend den Cup-Halbfinal verloren. Damit kommt es leider nicht zum Bündner Finale. Die Alligatoren haben zu Hause gegen die Grasshoppers mit 5:7 verloren. Die Aufholjagd im letzten Drittel nützte nichts mehr. Auch Chur konnte den Heimvorteil nicht nutzen und unterliegt Rychenberg Winterthur mit 3:5.

Kalte Dusche für die Alligatoren

Trotz mehrheitlichem Ballbesitz der Malanser zu Beginn dieser Partie, lagen die Platzherren nach sechs Spielminuten durch Tore von Joel Rüegger und Emil Julkunen bereits mit 0-2 hinten. Doch nur knappe zwei Zeigerumdrehungen später, erlöste Claudio Laely die in schockstarre stehenden Alligatoren-Fans in der Halle mit seinem Anschlusstreffer. Es entwickelten sich weitere Spielminuten mit vielen Emotionen und Provokationen und verbalen Nettigkeiten. Diese gipfelten in einer ersten Strafzeit gegen Remo Buchli. Ohne Gegentor lief diese Strafzeit ab doch kaum zurück von der Strafbank, musste Buchli gleich wieder auf diese - unter einem gellenden Pfeifkonzert der Alligatoren-Fans – zurück wandern. Auch diese neuerliche Strafe verstrich in der Folge schadlos aus Bündner-Sicht und die Gemüter besannen sich fortan mehrheitlich wieder aufs Unihockey. Der Spielstand hielt bis zur ersten Pause bestand, auch wenn die Malanser vehement den Ausgleich suchten aber am guten Pascal Meier scheiterten.

Im Mitteldrittel verlief die Partie vorerst mit wesentlich weniger Tempo im Spiel. Die Taktik überwog beiderseitig und die Spielaufbauten verliefen weniger hektisch als noch im Startdrittel gezeigt. Die Malanser versuchten weiterhin mit ihrem aktivem «Pressing », dass das Geschehen meist in der gegnerischen Platzhälfte stattfindet. Dennoch waren es erneut die Zürcher, welche das Score – zu diesem Zeitpunkt etwas entgegen dem Spielverlauf - erhöhen konnten. Ein grober Abwehrfehler im Slot vor Goalie Martin Hitz in der 29. Minute, wurde durch Niko Juhola kaltblütig zum 1-3 Zwischenergebnis ausgenützt. Für die Malanser kam es nur eine Zeigerumdrehung später ganz schlimm. Erst netzte Cyril Zolliker alleine vor Martin Hitz zum 1-4 und sekundenbruchteile später Juhola mit seinem zweiten Tor zum 1-5 ein, was Alligator-Coach Esa Jussila zu einem frühen Timeout bewog. Mit vier Toren Rückstand bei Spielhälfte war die Vorentscheidung über den Ausgang in diesem Halbfinal bereits gefallen. Die Zürcher verwalteten ihren Vorsprung gekonnt und mit einer klugen Defensive bis zur zweiten Pause.

Mit einer Hypothek von vier Toren stiegen die Malanser ins letzte Drittel. Erneut werden die Malanser nur kurze Zeit nach Widerbeginn kalt erwischt. Julkunen schoss in der 41. Minute die Grasshoppers mit seinem zweiten Treffer weiter in Führung. Zuvor scheiterten die Alligatoren mehrmals kläglich vor Meier dem Zürcher Schlussmann. Sandro Cavelti erhielt in der 43. Minute wegen eines Stockschlags die allererste Strafe gegen den Schweizermeister. Zu harmlos wirkte das erhaltene Powerplayspiel der Malanser. GC brachte ihr nummerisches Unterzahlspiel relativ einfach über die Zeit. Die Luft und der Erfolgshunger schienen bei den Bündnern verlassen zu sein. Die Spielzeit verstrich zunehmend und auf dem Feld geschah weiterhin wenig Nennenswertes. Die Grasshoppers hatten das Geschehen vollends im Griff, standen Defensiv souverän und waren Vorne äusserst effizient und kaltblütig. Als in der 50. Minute durch Zolliker gar das 1-7 fiel, war der Mist definitv geführt. Captain Laely fasste sich eine Minute später an sein Alligatoren-Herz, als er bei einer aufgeschobenen Strafe gegen GC seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielte. Die Strafe selbst wurde darauf natürlich wieder hinfällig und gelöscht. Trotz des klaren Zwischenstandes zeigte Laely, dass man ein Spiel nicht so schnell verloren gibt. Er traf bereits zum dritten Mal, mit dem vielgenannten Hattrick an diesem Abend. Die Alligatoren warfen nun alles nach vorne. Kevin Berry konnte jedoch einen Zürcher Konter nur noch regelwidrig mittels eines Stossens stoppen. Diese Strafe beendete definitiv die allerletzten Hoffnungen diesen Halbfinal noch drehen zu können. Zwei Minuten vor dem Ende, agierten die Malanser noch mit einem weiteren Feldspieler anstelle des Torhüters und erzielten knapp vor Spielschluss durch Berry und Dan Hartmann zwei weitere Anschlusstreffer zum 5-7 Endstand.

Bündnerinnen überzeugen

Die Bündnerinnen konnten hingegen mehr als überzeugen und gewinnen gegen UH Lejon Zäziwil mit 9:4. Piranha steht damit im Cupfinal vom 25. Februar 2017 in Bern Wankdorf.

Die Bündnerinnen waren klarer Favorit in dieser Partie und starteten das Spiel sogleich dominierend. Nur gerade zwei Minuten benötigte der amtierende Schweizermeister um durch Chiara Gredig in Führung zu gehen. In der fünften Minute war Churs dritte Formation etwas zu offensiv, was einen Konter für die Gäste ermöglichte. Dieser wurde mit einem mustergültigen Querpass und einem sauberen Abschluss vollendet. Lara Thierstein war es, die den viel umjubelten Treffer für die Bernerinnen erzielen konnte.

Der Applaus der zahlreichen Berner Fans war noch nicht verstummt, als Piranha Captain Seraina Ulber nur 35 Sekunden später zur erneuten Führung einschiessen konnte. Das unterklassige Heimteam spielte mutig und versuchte die Churerinnen früh unter Druck zu setzten. Diese Methode funktionierte relativ gut, denn sie führte zu unnötiger Hektik und Ungenauigkeit auf Seiten der Gäste. Piranha konnte aber trotz einigen Fehlern mit einer 4:1 Führung in die erste Pause.

Zu Beginn des zweiten Drittels gab es eine Strafe für die Churerinnen. Es war aber nicht das Powerplay von Zäziwil, welches jubeln konnte, sondern es waren die Gäste, die in Unterzahl das 5:1 erzielen konnten. Das Heimteam geriet im Mittelabschnitt zunehmend unter Druck und hatte kaum noch Torchancen. Die Bündnerinnen hingegen haben ihre anfängliche Hektik etwas abgelegt und konnten durch Treffer von Sonja Putzi, Priska von Rickenbach und Ladine Sgier noch drei weitere Tore erzielen.

Ende des zweiten Drittels gab es neben den drei genannten Toren auch gutes Unihockey der Churerinnen zu sehen. Das Spiel war mit dem Pausenstand vom 8:1 entschieden und so startete piranha auch in den Schlussabschnitt. Von der Kreativität und der Genauigkeit aus den Schlussminuten vom Mitteldrittel war nicht mehr viel zu sehen. Piranha baute kontinuierlich ab und so war es wenig verwunderlich, dass das Heimteam noch einmal zu Chancen kam.

Erwähnenswert ist besonders Zäzwils drittes Tor. Ein Konter, der wiederum erstklassig gespielt wurde und nicht einem Angriff eines unterklassigen Teams glich. In der 56. Minute konnte Rahel Sterchi einer Churer Verteidigerin den Ball abnehmen und sogar noch ein viertes Tor erzielen. Piranha gewinnt das Cupspiel nach einem gewaltigen Leistungsabbau schlussendlich mit 9:4.

Seraina Ulber nach dem Match gegen Zäziwil

Dietlikon schlägt in der zweiten Halbfinal-Partie die Red Ants Rychenberg Winterthur mit 7:4. Im Cupfinal kommt es daher nicht ganz unerwartet zum Klassiker piranha gegen Dietlikon.


Telegramme:

UHC Alligator Malans - Grasshopper Club Zürich 5:7 (1:2, 0:3, 4:2)

Turnhalle Lust, Maienfeld. - 587 Zuschauer. - SR Wehinger/Zurbuchen. - Tore: 4. J. Rüegger (J. Müller) 0:1. 6. E. Julkunen (C. Meier) 0:2. 9. C. Laely (C. Camenisch) 1:2. 29. N. Juhola 1:3. 31. C. Zolliker 1:4. 31. N. Juhola (R. Kekkonen) 1:5. 42. E. Julkunen (N. Berlinger) 1:6. 50. C. Zolliker (M. Zürcher) 1:7. 51. C. Laely (R. Buchli) 2:7. 53. C. Laely (T. Braillard) 3:7. 60. K. Berry (J. Nurmela) 4:7. 60. K. Berry 5:7. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans. 1mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.

Chur Unihockey - HC Rychenberg Winterthur 3:5 (1:2, 1:2, 1:1)

Gewerbliche Berufsschule, Chur. - 633 Zuschauer. - SR Kronenberg/Kronenberg. - Tore: 2. M. Studer (F. Beeler) 1:0. 5. N. Conrad (M. Hautaniemi) 1:1. 8. F. Buff (M. Hautaniemi) 1:2. 34. M. Stucki (M. Sipilä) 2:2. 35. F. Holtz (B. Borth) 2:3. 38. F. Buff (F. Holtz) 2:4. 54. A. Zellweger (P. Riedi) 3:4. 55. N. Conrad (F. Holtz) 3:5. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey. 1mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten (M. Podhrasky) gegen HC Rychenberg Winterthur.

UH Lejon Zäziwil - Piranha Chur 4:9 (1:4, 0:4, 3:1)

Sporthalle, Konolfingen. - 354 Zuschauer. - SR Rudin/Siegfried. - Tore: 3. C. Gredig (S. Eskelinen) 0:1. 5. L. Thierstein (R. Sterchi) 1:1. 5. S. Ulber (N. Spichiger) 1:2. 7. N. Spichiger (S. Ulber) 1:3. 14. C. Campa (L. Sgier) 1:4. 24. N. Spichiger (S. Ulber) 1:5. 32. S. Putzi (S. Ulber) 1:6. 35. S. Putzi (P. Von Rickenbach) 1:7. 39. L. Sgier 1:8. 45. R. Bieri (L. Kormann) 2:8. 50. S. Putzi (S. Eskelinen) 2:9. 54. L. Kipf (R. Sterchi) 3:9. 56. R. Sterchi 4:9. - Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UH Lejon Zäziwil. 1mal 2 Minuten gegen Piranha Chur.

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