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Bündner im Cup-Halbfinal

Alligator Malans und Chur Unihockey haben sich am Sonntag für die Cup-Halbfinals qualifiziert. Chur schlug zuhause Waldkirch-St. Gallen 7:5, Malans gewann gegen den amtierenden Cupsieger Köniz 5:4. Ausgeschieden ist dagegen Rekordmeister Wiler-Ersigen.

Südostschweiz
21.11.16 - 06:02 Uhr
Flüchtlinge - Deutschland

Spiel Chur vs. Waldkirch von Lucas Nold, Chur Unihockey

Am Ende wurde es nochmals spannend. Chur Unihockey zollte dem physisch geprägten Spiel am Vortag in Langnau Tribut und so schlichen sich im Schlussabschnitt vermehrt Unkonzentriertheiten ins Verteidigungsspiel der Churer. Mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter versuchten die St. Galler vergebens den Anschlusstreffer zu erzielen.

Der Start in die Partie war geprägt von einer längeren Abtastphase beider Teams. Beide Teams kreierten nur wenige Torchancen und fokussierten sich auf die Defensivarbeit. In der zweiten Hälfte des Drittels taute der Cup-Fight auf und Joel Hirschi konnte in der 10. Spielminute die erste Chance nach einem Freistoss verwerten. Die Churer Führung währte jedoch nicht lange.

Bereits in der 11. Spielminuten glichen die St. Galler durch Roman Mittelholzer aus. Nun war die Partie lanciert und es folgten die nächsten Tore für das Heimteam. Erneut war Joel Hirschi nach Zuspiel von Paolo Riedi erfolgreich und sorgte für die erneute Führung. Nun war Chur Unihockey die spielbestimmende Mannschaft und münzte diese Überlegenheit auch in Tore um. Churs Finne Mikko Sipilä erwischte in der 15. Spielminute den St. Galler Torhüter mit einem trockenen Distanzschuss in der nahen Ecke. Mit einer 3:1-Führung verabschiedeten sich die beiden Teams in die erste Pause.

Die Ereignisse des zweiten Spielabschnittes lassen sich kurz zusammenfassen. Ein mageres Tor bekamen die 305 Zuschauer in der GBC im Mitteldrittel zu sehen. Sandro Aeschbacher erhöhte das Skore in der 28. Minute auf 4:1. Es folgte das Schlussdrittel, in welchem die Churer Spieler einen müden Eindruck hinterliessen.

Die Abwehr war nun Anfälliger und so folgte in der 43. Spielminute der Anschlusstreffer durch die St. Galler. Chur zeigte unmittelbar eine Reaktion durch Andreas Bürer, welcher nach einer langen Verletzungspause seine Heimspiel-Comeback gleich mit einem Tor krönte. Trotz der Wiederherstellung des 3-Tore-Vorsprungs kamen die Gäste durch Alder erneut zurück in die Partie. Den erneuten Anschluss beantwortete das Duo Hirschi/Riedi im Gegenzug mit einem Doppelschlag und durch zu späte Schlussoffensive der St. Galler sicherte sich Chur Unihockey den Halbfinaleinzug ohne Glanzleistung.

 

Spiel Alligator vs. Köniz von Heinz Grass, UHC Alligator Malans

Alfred Hitchcock hätte die Schlussphase dieses Viertelfinal-Cuphits gegen Titelverteidiger Floorball Köniz wohl nicht besser inszenieren können, als wie es die beiden Kontrahenten auf dem Spielfeld zeigten. Die Alligatoren stehen dank dem 5:4 Erfolg im Halbfinale. Der Titelverteidiger Floorball Köniz ist somit entthront und die Cup-Revanche aus dem Vorjahr geglückt.

Eine kalte Dusche erwischten die Malanser gleich nach dem Anspiel, denn nach 90 Sekunden führte Köniz bereits durch einen Treffer von Emanuel Antener. Malans in der Folge mit mehr Druck agierend und mit den besseren Vorteilen. Es lief bereits die 13. Minute, als es vor dem Könizer Hüter Patrick Eder zu einem Freischlag kam.Claudio Laely nutzte diese Chance und traf zum Ausgleich.

Die Übernahme des Spieldiktates zeigte Früchte, denn nur knappe zwei Minuten später, wurde Christoph Camenisch von Joel Friolet angespielt, welcher zur erstmaligen Malanser-Führung zum 2:1 einnetzen konnte. Am Spiel und der aufkommenden Fehlerhäufigkeit beider Mannschaften, merkte man jedoch die enormen Belastungen dieser englischen Woche (5 Spiele innert nur 9 Tagen!) förmlich an. Viele kleinere individuelle Fehler schlichen sich vermehrt ein. Malans konnte die knappe Führung jedoch bis zur Pause weiterhin halten.

Der Mittelabschnitt startete ähnlich wie das erste Drittel. Köniz mit zwei brandgefährlichen Abschlüssen, doch Martin Hitz im Malanser Tor, machte diese Chancen mit guten Paraden zunichte. Genau zwei Minuten war dieses Drittel alt, bis die Alligatoren ein weiteres Mal jubeln konnten. Sandro Dominioni nutzte ein «Tohuwabohu» im Strafraum vor Eder und traf zur 3:1 Führung.

In der 27. Minute musste die einzige Strafe in diesem sonst fair geführten Spiel gegen Remo Buchli ausgesprochen werden. Die Berner nutzten diese numerische Feldüberlegenheit mit dem Anschlusstreffer durch Jens Frejd aus. Die Könizer nach diesem Treffer wieder stark im Aufwind, brachten die Malanser Hintermannschaft mehrmals arg in Bedrängnis. Überhaupt waren viele individuelle Fehler einzelner Akteure – wohl wegen der Müdigkeit - zu erkennen.

Es lief bereits die 36. Minute als die Alligatoren einen Konter über Dan Hartmann auslösen konnten. Dieser bediente seinen mitstürmenden Joel Friolet, welcher mit einer Direktabnahme und dem sehenswerten Treffer, den 2-Torevorsprung wiederherstellte. Die Freude auf Alligatorenseite war allerdings nur von kurzer Dauer, denn Frejd verkürzte das Score in der 38. Minute mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend erneut.

Die Spannung über den Ausgang dieses Viertelfinals knisterte nun förmlich in der Luft. Und als Remo Buchli in der 42. Minute seinen Schlagschuss im Könizer-Netz zappeln sah, schien die Halle mit über 500 Zuschauern förmlich zu explodieren. Das Spiel wirkte nun gegenüber den ersten beiden Spielabschnitten völlig gekehrt. Plötzlich war Tempo und Kampfgeist zu sehen. Die Strapazen der vergangenen Woche beiderseitig wie weggewischt. Das Spiel war dort angelangt, wie es die Affiche in den Vorschauen versprochen hatten und ist nun in der Folge zu einem echten Cup-Hit mutiert.

Die Mannschaften präsentierten einen offenen Schlagabtausch und die beiden Torhüter verhinderten mit glänzenden Paraden vorerst weitere Tore. Bereits war in dieser hochspannenden Schlussphase die 57. Minute angebrochen, als Topskorer Manuel Maurer auf Zuspiel von Antener plötzlich alleine vor Hitz aufkreuzte und erneut den Anschlusstreffer zum 5:4 erzielen konnte. 58.55 zeigte die Anzeigetafel, als Headcoach René Berliat das Timeout für Köniz nahm. Er nahm Eder aus dem Tor und ersetzte ihn durch einen weiteren Feldspieler.

Die Schlusssirene rettete den Alligatoren ihren viel umjubelten Halbfinaleinzug! Der Titelverteidiger Floorball Köniz ist somit entthront und die Cup-Revanche aus dem Vorjahr geglückt!

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